In der Aura des Musealen

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Mit der Bekanntheit von Hercule Poirot und Miss Marple kann "Das krumme Haus" nicht mithalten, obwohl Agatha Christie es zu einem ihrer Lieblingswerke erklärte. Auch seiner Verfilmung wurde nur mäßiges Vertrauen zuteil: Bereits vergangenes Jahr wurde sie digital erstveröffentlicht und lief nur Wochen später im britischen Fernsehen im Vorweihnachtsprogramm. Zumindest von den Produktionswerten ist sie dafür zu schade. In den getrennten Bereichen, die von der reihum verdächtigen Sippe des schwerreichen Patriarchen, der vergiftet wurde, bewohnt werden, spiegeln sich etwa schön deren Egos. Auch in den Exkursen vom titelgebenden Landsitz wird versucht, mit der Welt der 1950er zu glänzen. Genau das ist aber auch das Problem: die Aura des Musealen, und nicht im guten Sinne. Es reicht, den für moderne Verhältnisse kuriosen, weil extrem abrupten Schluss zu sehen, um zu wissen, dass dieser Film gerne für eine andere Zeit inszeniert wäre.

Das krumme Haus (Crooked House) GB/USA 2017. Regie: Gilles Paquet-Brenner. Mit Max Irons, Stefanie Martini. Centfox. 115 Min.

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