Jugendoper - gerade nicht für Kinder

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Eine Oper für Jugendliche jeden Alters will das Märchen "Die Eisprinzessin" nach der Absicht der Autoren Michael Jan Haase/F. K. Waechter sein . Wie die Uraufführung in den Linzer Kammerspielen gezeigt hat, ist die erste Koproduktion des Dramatikers und Zeichners Waechter und des Ligeti-Schülers Haase gerade für Kinder nicht zu empfehlen. Sie haben die verworrene Geschichte von der stolzen Eisprinzessin, deren Liebe zum König erst in Sizilien dahinschmilzt und in der bis zum happy end einige Verkleidungskünste zu überstehen sind, kaum verstanden. Denn gelacht haben die Erwachsenen, über so manche Regiegags von Brigitte Dethier. Überhaupt ist der ganze Erfolg der claqueverdächtig bejubelten Aufführung nur dem engagierten Einsatz aller Beteiligten zuzuschreiben.

Waechter zeichnete selbst für Bühne und Kostüme verantwortlich und konnte sich jeden Spaß erlauben. Es hat sich gelohnt. Oliver Ringelhahn, Thomas Scharr und Wieland Satter schießen als Meeresvögel den Vogel ab. Die Show stiehlt ihnen dennoch Verena Koch in der Sprechrolle des Teufels Großmutter, und als brauchbare Gesangspartien entpuppen sich die Titelfigur, in der Barbara Payha ihre Koloraturen abspult, sowie der König von Sizilien, als der Daniel Ohlenschläger warme Baritontöne verströmt. Die Musik von Michael Jan Haase für ein 15-Mann-Orchester mit auffallend reichem Klavier- und Bläsersatz hört sich lauwarm an, ist Jochem Hochstenbach am Pult noch so um Originalität bemüht.

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