Klasse statt Masse, Herr Kommissar

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Schon einmal hat Österreich mit einem Kommissar einen Welterfolg gelandet. "Drah di ned um!", das damalige Erfolgsrezept (© Falco), scheint heute wieder die Richtung vorzugeben. Und EU-Landwirtschaftskommissar Franz Fischler folgt dieser Maxime unbeirrbar. Er müsste auch rotieren, wollte er sich in jede Richtung drehen, aus der Kritik an ihm und seinem Plan für die neue Agrarpolitik der Union kommt.

Aber ein Wendehals ist Fischler ja bekanntlich weder innen- noch europapolitisch. Wenn dem Kommissar etwas vorzuwerfen ist, dann allein, dass er sich selbst nicht an seine eigenen Vorgaben hält: Während er dem europäischen Bauernstand "Klasse statt Masse" verordnet, gibt der oberste europäische Bauernvertreter unschwer ersichtlich dem Motto "Klasse und Masse" den Vorzug ...

Die Entschuldigung, ein politisches Fliegengewicht habe in der Politik keinen leichten Stand, gilt nur bedingt. Denn Fischlers Inkonsequenz bringt seine Glaubwürdigkeit, das höchste Gut eines Politikers, in Gefahr. Und damit nicht genug, schwinden gleichzeitig auch unsere Chancen, endlich wieder einmal einen Nummer-Eins-Hit wenn nicht auf der Welt-, so doch auf der Europa-Bühne zu landen. In diesem Sinne: Herr Fischler, setzen Sie allein auf Klasse. Gewiss wird es dann bald heißen: Alles klar, Herr Kommissar! WM

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