Komödien-Qualität mit Quote

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Da war ein Kinofilm geplant. Dann eine TV-Serie. Dr. House auf Wienerisch oder so. Schließlich wurde daraus der Zweiteiler „Der Aufschneider“, der dem ORF – zu Recht — Top-Reichweiten bescherte: Es soll ja vorkommen, dass Qualität auch mit Quote einhergeht.

Wahrscheinlich war es eine gute Idee, dass die Pointen, die Josef Hader unter der kundigen Hand von David Schalko da in die Welt setzte, nicht auf, sagen wir, zehn Folgen ausgewalzt wurden. Die pathologischen Eskapaden eines Dr. Grantscherben hatte sich Hader auf den Leib geschrieben. Aber die Performance des Austro-Kabarettisten und -Filmstars allein erklärt noch lange nicht den Erfolg des Unternehmens.

Der gebührt letztlich einem ganzen Ensemble, das sich in dieser Art erst einmal zusammenfinden muss: Manuel Rubey (Bild), den man als ein Dr. Schüchti noch kaum so authentisch sah. Ursula Strauss als Haders Ex, auch außerhalb von „Schnell ermittelt“ flott wie eh und je. Und Pia Hierzegger als dritte Pathologin im Bunde mit ein wenig Hang zur Störung der Totenruhe – zumindest wenn es um den verblichenen Herrn Papa ging. Dazu dann ein forensisches Strizzi-Trio, angeführt vom gleichfalls einmaligen Georg Friedrich, sowie Simon Schwarz als glaubhaft überforderter Krankenhausmanager.

Die Offenbarung der beiden Hauptabende aber war Oliver Baier, dem man weder das schauspielerische noch das komödiantische Talent zugetraut hätte, zu dem sich der „Was gibt es Neues“-Mann hier aufschwang. Ein Lichtblick im ORF-Programm. Ein weiterer Lichtblick auch, dass es das Ganze bereits auf DVD gibt. (ofri)

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