Kraut und Rüben

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"Ein Blick ins Grüne" in der Österreichischen Galerie Belevedere.

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"Ein Blick ins Grüne" in der Österreichischen Galerie Belevedere.

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Kraut und Rüben" nennt sich eine sehr gute Zeitschrift für Liebhaber von Blumen und Gemüse. Sie gibt unter anderem Tips über den umweltbewußten Anbau von Gemüse im eigenen Garten, oder vermittelt historisches Wissen über Züchtungen alter Rosensorten. Die Österreichische Galerie Belvedere zeigt während der schönen Jahreszeit Bilder aus unserem Jahrhundert, die - sehr frei - unter dem Titel "Ein Blick ins Grüne" subsummiert werden; der Name der erwähnten Zeitschrift hätte aber , - sowohl was Inhalt, als auch Auswahl betrifft - besser zu dieser Ausstellung gepaßt.

Der Besucher soll sich ein wenig auf Spurensuche mit den Augen des Künstlers bewegen, mit ihm aus dem Atelierfenster blicken (Franz von Zülow), durch Wien (Richard Gerstl, Alfred Wickenburg, Joannis Avramidis) und den Wienerwald (Joseph Floch, Leopold Rothaug) wandern oder einen Blick in einen blühenden Garten tun (Leopold Birstinger), so die Intention der Kuratorin Regine Schmidt.

Ein weiterer Teil ist eine Art Momentaufnahme während der Sommerfrische (Herbert Boeckls "Sommerabend am Klopeiner See" neben dem "Stift Eberndorf") beziehungsweise auf Reisen (Oskar Kokoschkas schottische "Dulcie Bridge", von Ernst Huber ein Bild aus Dalmatien und Sergius Pauser bringt südfranzösische Atmosphäre in den Raum).

Und dann der letzte Teil: Bilder, die in der Emigration gemalt wurden. Sie können die "fremde" Landschaft zum Inhalt haben (wie bei Albert Reuss) oder jene der alten Heimat, in Form einer verinnerlichten Landschaft (als Beispiel sei Greta Schreyer-Loebl genannt).

"Räume zu füllen, die sonst leer stehen würden" und darin Bilder aus dem 20. Jahrhundert aufzuhängen, die sonst aus Platzgründen zu wenig gezeigt werden, ist ein guter und richtiger Gedanke. Jedoch: auch wenn die Schau unprätentiös und nicht repräsentativ sein möchte - ein roter Faden ist nicht wirklich verfolgbar, prallen doch Atelierblicke und Reiseimpressionen auf "Exilkunst". Zum Schluß soll Peter Pongratz' "Heimat" einen Kontrapunkt zu den Landschaften der Emigranten setzen. Warum? Die Ausstellung gibt Rätsel auf.

Bis 1. August

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