Kreativer Seitenblicker

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Zwischen Daphne du Maurier und Mick Jagger scheinen Welten, vielleicht ganze Zeitalter zu liegen. Eines aber verbindet sie: Beide waren vor der Linse von Cecil Beaton, einem der wichtigsten britischen Fotografen des 20. Jahrhunderts. In chronologischer Richtung arbeitet sich der Dokumentarfilm "Love, Cecil" durch die Materialien, collagiert und überblendet, während der Künstler dazu quasi selbst seine Geschichte erzählt. Beatons Tagebücher werden zum wichtigsten Charakterzeugen, zum Ausdruck einer Person, die ihr eigener schärfster Kritiker ist, eitel und bescheiden zugleich, gehässig und liebenswürdig. Regisseurin Lisa Immordino Vreeland lässt sich verlocken, über Fotos der Royals oder Beatons geheimnisumwitterter Affäre mit der Garbo in den Gesellschaftsklatsch von einst abzugleiten, samt gesprächigem Butler. Kreative Errungenschaften und Seitenblicke lässt sie dabei abwechselnd angenehm dahinplätschern. Die Begeisterung fürs Neue, die sie an Beaton so rühmt, lässt ihr Film aber vermissen.

Love, Cecil USA 2017. Regie: Lisa Immordino Vreeland. Constantin. 98 Min.

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