Die Katholizität der Kirche, belegt und erwiesen nicht von Theologen, sondern von Photographen. Wo wir hinkommen in aller Welt, bei allen Rassen und Völkern, sind wir von der gleichen heiligen Kirche umfangen. — „Ueberau bist du zu Hause“ und sind mit ihnen allen „Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes“ (Eph. 2, 19). Die Vielfalt und Vielfarbigkeit der Glaubens- und sakramentalen Einheit ist das Thema dieser 195 Bilder. Jerusalem und vor allem Rom stellen begreiflich die verhältnismäßig meisten. Am sprechendsten die Hunderttausende auf dem Petersplatz und die gewaltige Aufnahme aus der Kuppel während des Papstamtes mit einem ganzen Wald von Infein. Die Batterien der Wochenschau und der diese knipsende Bischof mit seiner Leica. Heilige Messen in Köln, Feldmessen in einer Karstlandschaft Südamerikas (im Hintergrund wartet schon das Flugzeug des Paters zur Fahrt in die nächste Station), Kommunionfeiern bei den unierten Kopten, madonnenhafte Kommunikantinnen in Italien, Krankenkommunion vor einem Negerkral, Fronleichnamsprozessionen in Goa und in Traunkirchen; Kindergärten in Siam, Kamerun. Primizsegen am Kongo, Beichten in Beichtstühlen aus Pfosten und Prügeln (daß ein schwarzes Mädchen beim Knipsen gerade, beichtet, liegt wohl schon jenseits des sakral Zulässigen). Kindertaufen in Peru, Australien, Ceylon, Neuguinea, Firmungen in Tokio, Predigt in Alaska. Katholikentag in Berlin und im afrikanischen Busch. Kirchen in Neuguinea, Las Vegas. Prozessionen in Indien, Bolivien; eine Rosenkranz betende Negergroßmutter, man muß noch einmal hinschauen, ob das nicht doch eine großartige Bronzeplastik ist, sie wäre eine der schönsten der ganzen Kunstgeschichte. Die Tätigkeit der Missionäre, der Ordensfrauen, der Katechisten in Mittelafrika. Laienbrüder am Schraubstock und an der Hobelbank; Soldaten, die zur Beichte antreten, die stehend abgenommen wird, usw. Ohne Zweifel: wir sehen und staunen vor dieser Illustration der Weltkirche und freuen uns, ihre Kinder zu sein.
