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Vergangenheitserhellung für die Zukunft

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Bereits im prägnanten Buchtitel ist die Kemthese enthalten: der Herausgeber Jo-ichim Heinzle und die Autoren ier Beiträge arbeiten an einer Jnterminierung der Antithese Vlittelalter - Modeme. Sie stellen he Positionen in Frage, derzufol-re die ältere Epoche essentiell an-lersartig gewesen sein soll, für len klassisch promodemistischen Aufklärer eben „finster" und „schreckhch", für den Antimo-demismus hingegen strahlendes Paradies, von dem die Neuzeit abgefallen sei.

Diesen beiden konträren Auffassungen wird die These der Kontinuität gegenübergestellt, untermauert durch „neue Bilder" des Mittelalters. Diese Epoche sei weder Hölle noch Paradies, weder Tollhaus noch Insel der Sehgen gewesen, sondem habe den Grundstein zur Entwicklung der „modemen" Welt gelegt. Es gäbe Kontinuitäten ebenso wie Umbrüche, die Frage, wo die Neuzeit „beginne", se" prinzipiell nicht beantwortbar.

Die einzelnen Beiträge über höfische Kultur, Volkskultur, Rechtsentvyicklimg, Literatur, Kunst und (mündliche) Überlieferang halten ein hohes wissenschaftliches Niveau. Sie alle wollen „erhellen, wie die Welt geworden ist", derm das Interesse an der Geschichte ist kein antiquarisches, sondem gleichzeitig Interesse an der Gegenwart.

Ein Buch für Leser, die die Zeit und den Willen haben, sich weiterzubilden.

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