Immer, dachte ich, will der "kleine Mann auf der Straße" - Sie wissen schon: der "Brave", der "Fleißige" - Täglich Alles. Einen Schmarrn will er und trotzdem nicht das alles täglich. Ich seh's ja an mir. Ich tu mir auch nicht leicht mit dem Mehr-Frontenkampf. Nein, ein Krieg ist es nicht, sehr wohl aber ein Kampf. Ein mehrfrontiger noch dazu. Kampf um die Sprache zuallererst.
Es gibt wohl kaum jemanden, der mich der Deutsch-Tümelei zeihen kann - die will (zur Zeit wenigstens) nicht einmal der Goiserer aus dem Tal der Bären - aber, was Sprache anbelangt, bin ich heikel! Den Kampf gegen die Kartoffeln und Tomaten habe ich, laut unzähliger Speisekarten, bereits verloren. Die Erdäpfel und Paradeiser sind in den Webseiten verkommen, der Kohlrabi und der Karfiol kaum mehr zu retten. Weißkäse an Sauerkirsch- und Hühnerbrüstchenstreifen auf buntem Vitaminteller marschieren vor. Schade.
Aber diese und Nail-und Sun-Studios sind "in". Zum Speiben, aber so ist es halt. Mich macht das unendlich traurig, denn ich liebe die Vielfalt. Aber er fließt ungebremst dahin, der Einheitsbrei aus Ami-Deutsch und Stampf-Germanisch. Stefan Zweig würde sich heutzutage zum zweiten Mal entleiben.
Unruhig werde ich, wenn ich nicht nur inter-net,sondern auch inter-europäisch den Tritt der Springerstiefel und "Rep-Rep" höre, wie es die Glatzigen grölen. Späte DDR? Nein! Neue Gewalt geschürt und bezahlt von denen, die Profite erwarten aus diesem Albtraum. Sie verkündenes lauthals - sie "lassen sich nicht bremsen", dieVolkshochschulgegner, die Latein- und Griechischunterricht-Verhinderer!
Kampf gegen den Geist ist es, gegen die Vernunft; für Stiftungen und Kapital - Versteckerlspiel! Bist du reich mit 45 Blauen? Dann zahl(!), Du Reicher Du - die Stifter sind längst stiften gegangen.
Mir sind sie unheimlich, die Stifter! Alle, außer dem Adalbert. Wobei wir wieder beider Sprache wären, Nachsommer-Gedanken - Mehrfrontenkrieg. Wir werden neue Strategen brauchen, um den Mehrfrontenkrieg führen zu können. Nachdenken bitte.
