Narzissten unter sich

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Es gibt Ausnahmen von der Regel, dass das Paar aus einer romantischen Komödie am Ende glücklich vereint sein muss. Bei Frank und Lindsay, den widerwilligen Hochzeitsgästen aus "Destination Wedding", hofft man sogar inständig, dass es mit den beiden nicht klappt, denn am schönsten reagieren sie ihre allgemeine Abneigung für das Leben aneinander ab. Unter dem süffigen Alternativtitel "Ein Narzisst kann nicht sterben, denn die Welt würde untergehen" geht Regisseur Victor Levin, ein Spezialist für Beziehungskisten, mit seinem Film in der Domäne eines Woody Allen oder Alexander Payne wildern. Die Welt macht er zum Hintergrundgeräusch, um Frank und Lindsay in ihrer Daseinskapsel mit allzu hochgestochenen Dialogen um sich werfen zu lassen, untermalt von ebenso federleichtem wie ausgelutschtem Smooth Jazz. Wenn der innere Grimm bei Keanu Reeves dann zwischendurch wie Teilnahmslosigkeit anmutet, ist die Wiederbelebung der anspruchsvollen Gesellschaftskomödie auf ein andermal vertagt.

Destination Wedding USA 2018. Regie: Victor Levin. Mit Keanu Reeves, Winona Ryder. Filmladen. 90 Min.

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