Nun ist in Graz etwas passiert

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Fünfeinhalb Jahre sind seit dem "Knochenmann" schon ins Land gezogen. Aber nun kommt "Das ewige Leben", Brenners vierter Filmkriminalfall, ins Kino. Und nachdem schon die drei vorigen Wolf-Haas-Verfilmungen ein zahlreiches Publikum fanden, so kann man dem neuen Opus aus der Werkstatt von Wolfgang Murnberger Nämliches prophezeien.

Denn es ist, weiß der Wolf-Haas-Kenner, schon wieder etwas passiert. Nur dass diesmal der Brenner in Puntigam, seiner Grazer Heimat, gelandet ist. Eigentlich wäre "gestrandet" das bessere Wort für die Existenzlage dieses Protagonisten. Und in den bald 15 Jahren, die seit der ersten Brenner-Episode im Kino vergangen sind, ist auch Josef Hader schön brav mitgewachsen, genauer: mitgealtert.

Als Kompagnons dürfen diesmal Roland Düringer als Ex-Polizeischulfreund und nunmehriger Altwarentandler Köck sowie Tobias Moretti als Aschenbrenner, gleichfalls ehemaliger Polizeischulfreund und nunmehriger Kripochef, dem als Verkrachter kaum überbietbaren Hader zur Seite stehen. Dazu kommt Nora von Waldstätten als Frau Dr. Irrsigler, die, weil es der Brenner ja braucht, sich um den ungelenken Detektiv gar nett kümmert.

Noch mehr existenzielle Brenner-Zweifel

Schließlich darf man bei diesem Viergespann auch Margarethe Tiesel nicht vergessen: Als Maritschi füllt sie eine kleine, aber feine Rolle aus, die vor allem den Brenner in noch mehr existenzielle Zweifel stürzt als irgendwie vorstellbar sind.

Jedenfalls teilen Brenner, Aschenbrenner (Nomen es omen!) und Köck ein dunkles Polizeischülererlebnis, das die Folie bildet, auf der sich der Plot entwickelt, der düsterer, als in den vorherigen Brenner-Filmen vorstellbar, ausfällt. Ein ganzer Film steht und fällt mit der Frage: Mord-oder Selbstmordversuch? Man ahnt, dass gerade in Graz die Antwort darauf nicht wirklich aufbauend, aber filmisch konzis ausfällt. (Otto Friedrich)

Das ewige Leben A/D 2014. Regie: Wolfgang Murnberger. Mit Josef Hader, Roland Düringer, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten. Lunafilm. 122 Min.

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