Oper a la Disneyland

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Mozarts "Zauberflöte" im Steinbruch von St. Margarethen.

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Mozarts "Zauberflöte" im Steinbruch von St. Margarethen.

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Mozarts "Zauberflöte" steht auf dem Programm der vierten Produktion der Opernfestspiele in St. Margarethen. Vergangenen Donnerstag war unter regem VIP-Andrang die Premiere im burgenländischen Steinbruch. Leider hat das Ganze mehr mit "Disneyland" als mit Oper zu tun. Robert Herzls Inszenierung ist konservativ und setzt besonders auf "visuelle Opulenz". Lasershows, Springbrunnen, Pyrotechnik und Bungee-Jumping bieten dem Auge zwar viel Kurzweil, die Ohren werden jedoch enttäuscht. Daran ist vor allem die Tonanlage schuld, die in den vorderen Reihen für eine Mixtur aus realer Stimme, Verstärkung und Hall sorgt.

Auch die sängerischen Leistungen bieten allenthalben Durchschnitt. Rühmliche Ausnahme der Tamino von Michael Kurz. Seine lyrische Tenorstimme ist höhensicher und er phrasiert stilkundig. Auch der Papageno von Sebastian Holecek (der Papa war bei der Premiere dabei) hinterläßt nur positiven Eindruck. Neben seinem warmen, sicher sitzenden Bariton ist besonders sein komödiantisches Talent hervorzustreichen. Maxim Mihailow als Sarastro hat einen profunden Baß, jedoch auch Probleme mit der deutschen Sprache. Birgit Beer als Pamina bleibt blaß. Die Königin der Nacht, Brigitta Karwautz war am Premierentag augenscheinlich nicht in bester Form; man hörte schon sicherere Koloraturen und Spitzentöne von ihr.

Michael Lessky leitet die Junge Bundesländer-Philharmonie und setzt auf betont breite Tempi. Das kommt nur dem Orchester, welches noch sehr an den Noten hängt, entgegen. Gewohnt unterhaltsam und informativ der Einführungsvortrag von Marcel Prawy.

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