Seltsam vertraut

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Christliche Kunst aus China im Wiener Palais Harrach.

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Christliche Kunst aus China im Wiener Palais Harrach.

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Auf Europatournee werden immer wieder Kunstwerke aus dem alten China geschickt. Schon viel rarer gelangt moderne chinesische Kunst in den Westen und absoluten Seltenheitswert hat die derzeit im Wiener Palais Harrach dargebotene Zusammenstellung "Zeitgenössische christliche Kunst aus China". Bei den ausgestellten Werke handelt es sich um Zeichnungen, Holzschnitte, Aquarelle und Ölgemälde mit unterschiedlichem Anspruch und Wert. Deren Schöpfer sind nicht alle professionelle Künstler und nur zum Teil praktizierende Christen. Gemeinsam ist ihnen allen jedoch, dass sie "Zeugnis von der Übernahme und der Neuschöpfung abendländischer christlicher Motive geben", wie Museumsdirektor Wilfried Seipel betont.

Und so erscheinen die Werke dieser fernöstlichen Künstler einerseits vertraut und andererseits wieder seltsam west-östlich vermischt: etwa die Kombination großer Figuren mit der traditionell chinesischen Malereitechnik. Der Menschendarstellung wird ja in der klassischen chinesischen Kunst eine marginale Rolle zugesprochen, anders in der westlichen christlichen Tradition. Erfrischend die bunten Bauernmalereien, die Holzschnitzereien oder eine Serie roter Skalpellschnitte mit traditionellen chinesischen Gebäuden.

Während der Kulturrevolution 1966 bis 1976 war die Religionsausübung in China untersagt. Seit 1979 ist es chinesischen Christen wieder möglich offiziell ihre Religion zu praktizieren. Die im Palais Harrach vertretenen Künstlervereinigungen - das Amity Christian Art Center, das auch dazu beiträgt, traditionelle Formen der Volkskunst vor dem Aussterben zu bewahren und "White Snow" - stehen unter der Patronanz der protestantischen Kirche.

Bis 31. Oktober

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