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Hält das Wiener Museumsquartier, was an die 120 Hauptwerke der Sammlung Ludwig in der Ausstellung "Zwischenquartier" des Wiener Künstlerhauses versprechen, kann man sich auf das zukünftige Museumsquartier freuen. Von A wie Josef Albers bis W wie Tom Wesselmann wurde in 19 Jahren gesammelt, was in der internationalen Kunst ab 1950 Rang und Namen hat.

Der Gang durchs Künstlerhaus gleicht einem Parcours durch wesentliche Strömungen. Von Albers Klassiker "Hommage an das Quadrat" zur Pop Art, die vital von der Wand schillert: zehn Mal Mick Jagger, von Andy Warhol collagiert, sein "Ladies and Gentleman", der pink-grüne "Skull", ein Memento Mori, das die Ikone der Pop-Art überlebte. Außerdem Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Jasper Johns, Tom Wesselmanns schriller Wohnwandmix "Great American Nude No.54" mit nackter Frau, Plastikblumen, Wachseis, Telefon, Heizstrahler.

Darauf die Gegenströmung der Siebziger: Chuck Close bannte sein Selbstporträt bis ins letzte Barthaar überlebensgroß fotorealistisch akribisch gerastert auf Leinwand. Richard Estes "Downtown" ist subtil verfremdet. Paul Sarkisians Landhaus treibt den Effekt durch unmögliche Perspektivwechsel weiter. Dann Minimalisten wie Donald Judd, Konzeptkunst, die Arte Povera, sowie Skulpturen. Anne und Patrick Poiriers "Ostia Antika", ein aus 288 Tontafeln gebildetes Modell der Stadt, erfüllt einen Raum mit zeitloser Ordnung, Mike Kelleys "Lumpenprole" von 1991 ist von hohem sozialen Anspruch: eine Riesenhäkeldecke verbirgt, was man nicht sehen will. Außerdem Ins-tallationen: Joseph Beuys "Basisraum Nasse Wäsche" inklusive Regenrinnen. Freie Assoziationen sind erlaubt, der Besuch im "Zwischenquartier" empfohlen.

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