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Ein gleichermaßen faszinierendes wie amüsantes Ritterstück für Schauspiel, Oper und Ballett nach dem posthum veröffentlichten Roman "The King“ des amerikanischen Autors Donald Barthelme, der als einer der bedeutendsten Vertreter der amerikanischen Postmoderne gilt. Für die Bühne bearbeitet von Olivier Tambosi, der die Sage von Camelot und der Tafelrunde in das 20. Jahrhundert und damit in den Zweiten Weltkrieg versetzt, in dem die alten Prinzipien einen neuen Kontext und neue Brisanz gewinnen.

Ort und Zeit: Britannien im sagenhaften Mittelalter. Britische und sächsische Ritter. Als Semi-Opera in fünf Akten angelegt, wurden meist Schauspiele aus elisabethanischer Zeit verwendet, in deren revueartiger Handlung zwar Tanz, Musik und Sprechtexte gleichberechtigt nebeneinander standen, der Handlungsverlauf jedoch durch die Sprechtexte allein vermittelt wurde. Die meisten Hauptrollen wurden daher von Schauspielern interpretiert, die auch kleine Gesangspartien übernehmen konnten. Begrüßenswert ist, dass es Purcells Musik gelang, den überzogenen Kampfgeist und Patriotismus ironisch zu brechen. Das abschließende Maskenspiel mit seinen zahlreichen Divertissements, deren Londoner Schauspielaufführungen eigens komponierte Tanzfolgen enthielten, waren in die Handlung integriert.

Gute Besetzung und Superorchester

"King Arthur“ gehörte zu den großen Erfolgen des englischen Theaters. Hier in deutscher und englischer Sprache mit Übertiteln. Wer dabei war, als Regisseur Tambosi mit seinem lebhaften Temperament und seinem unerschöpflichen Humor seine Inszenierung von "King Arthur“ vorstellte, der musste sich auf die Premiere freuen. Den britischen Helden König Artus spielt Thomas Bammer. Sir Lanzelot in seiner beeindruckenden Rüstung (Christian Manuel Oliveira), steht ihm nicht nach, zumal die schöne Ginevra (Christiane Boesiger) in seiner Nähe weilt und beide aus voller Kehle singen, von einer Superband begleitet, wenn man das Orchester des Linzer Landestheaters unter der musikalischen Leitung von Takeshi Moriuchi/Daniel P. Spaw ausnahmsweise so nennen darf! Eine besondere Szene, in welcher der "vor Kälte zitternde“ Christian Oliveira zu berühren vermag, ist der weltbekannte "Cold Song“. Übrigens "ein Juwel“ der Barockoper.

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