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Landestheater, linz

Zufall oder Absicht? Eine Woche vor der Staatsopernpremiere von Leos Janaceks "Jenufa" hat das Linzer Landestheater am Sonntag die Oper "Katja Kabanova" des Mährischen Komponisten vorgestellt: die Tragödie einer jungen Frau (Karen Robertson), die mit den bürgerlichen Konventionen bricht, indem sie Ehebruch begeht und an ihrer Schuld freiwillig zugrundegeht.

Schauplatz ist eine russische Kleinstadt um 1860 und da lässt Regisseur Dominik Neuner auf seiner schwarz drapierten Bühne mit schiefen Ebenen und Vertiefungen als Wolga-Flussbett seine Charaktere in düsteren Kostümen von Susanne Hubrich auch leiden und leben. Sie erscheinen plastisch durchge-, im Falle der das Drama auslösenden Schwiegermutter Kabanicha überzeichnet, wenn Zlatomira Nikolova mehr Furie denn kluge Despotin ist. Der Kontrast zwischen dem selbstsicheren Liebhaber Boris (Oliver Ringelhahn) und dem weichlichen Ehegatten Tichon (Stephen Gould) hingegen verblasst.

Leider artikulieren in der deutschen Fassung von Max Brod fast alle zu undeutlich, was bei Janaceks besonders verfeinerter Sprachmelodie wichtig wäre. Die Schönheiten der Musik auszuloten, darauf verstand sich wiederum das Bruckner Orchester unter Ingo Ingensand blendend.

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