Wetterfest und willensstark

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opern air, gars am kamp

Decken und durchsichtiger Regenschutz aus Plastik mit spitzen Kapuzen: unerbittlich nasse Witterung kleidete das Premierenpublikum von Giacomo Puccinis "Turandot" auf der idyllischen Burgruine in Gars an Kamp einheitlich. Das Prasseln von Wasser auf Regenhäuten begleitete das einwandfrei unter Dach musizierende Orchester der Janacek Oper Brünn.

Die Wetterdramatik passte zur Oper. Puccini kämpfte gegen den Tod, als er die Melodien zur archaischen Geschichte um Männerhass, Hingabe und Liebesopfer komponierte. Für jeden Brautwerber, der die drei Rätsel der Prinzessin "Turandot" nicht lösen kann, heißt es "Kopf ab!". Der Skalp des Prinzen, der am Beginn geköpft wird, ziert als dreizehnter die hohe Treppe, die zur erhabenen Prinzessin führt, eindrucksvoll tritt "Turandot" (Ludmila Magomedova) als Rachegöttin einer geschändeten Ahnin ins Scheinwerfermondlicht. Ihre Erscheinung verzaubert Kalaf (Ernesto Grisales). Nicht nur die drei Minister Ping, Pang, Pong (Vojtech Zenec, James Clark, Zsolt Derecskei bezaubern nicht nur gesanglich, sie wedeln auch graziös mit chinesischen Fächern), selbst Kaiservater Altoum (Michael Pabst) rät ab. Wetterfest, willens- und stimmstark stellt sich Kalaf den Fragen der Prinzessin, löst ihre Rätsel und ist bereit, sich ihr noch einmal auszuliefern: nennt sie bis zum Morgen seinen Namen, darf sie ihn töten. Ein wahres Liebesopfer rettet den Prinzen: in einer ergreifenden Szene nimmt sich die junge Sklavin Liù (gefühlvoll Oksana Krovytska) das Leben, um seinen Namen nicht zu verraten.

Am Morgen ist die stolze Turandot erweicht, alles schwelgt im Hochgefühl dieser stimmigen Aufführung, der Regen ist vergessen.

Decken und durchsichtiger Regenschutz aus Plastik mit spitzen Kapuzen: unerbittlich nasse Witterung kleidete das Premierenpublikum von Giacomo Puccinis "Turandot" auf der idyllischen Burgruine in Gars an Kamp einheitlich. Das Prasseln von Wasser auf Regenhäuten begleitete das einwandfrei unter Dach musizierende Orchester der Janacek Oper Brünn.

Die Wetterdramatik passte zur Oper. Puccini kämpfte gegen den Tod, als er die Melodien zur archaischen Geschichte um Männerhass, Hingabe und Liebesopfer komponierte. Für jeden Brautwerber, der die drei Rätsel der Prinzessin "Turandot" nicht lösen kann, heißt es "Kopf ab!". Der Skalp des Prinzen, der am Beginn geköpft wird, ziert als dreizehnter die hohe Treppe, die zur erhabenen Prinzessin führt, eindrucksvoll tritt "Turandot" (Ludmila Magomedova) als Rachegöttin einer geschändeten Ahnin ins Scheinwerfermondlicht. Ihre Erscheinung verzaubert Kalaf (Ernesto Grisales). Nicht nur die drei Minister Ping, Pang, Pong (Vojtech Zenec, James Clark, Zsolt Derecskei bezaubern nicht nur gesanglich, sie wedeln auch graziös mit chinesischen Fächern), selbst Kaiservater Altoum (Michael Pabst) rät ab. Wetterfest, willens- und stimmstark stellt sich Kalaf den Fragen der Prinzessin, löst ihre Rätsel und ist bereit, sich ihr noch einmal auszuliefern: nennt sie bis zum Morgen seinen Namen, darf sie ihn töten. Ein wahres Liebesopfer rettet den Prinzen: in einer ergreifenden Szene nimmt sich die junge Sklavin Liù (gefühlvoll Oksana Krovytska) das Leben, um seinen Namen nicht zu verraten.

Am Morgen ist die stolze Turandot erweicht, alles schwelgt im Hochgefühl dieser stimmigen Aufführung, der Regen ist vergessen.

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