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175 Jahre Bösendorfer: Die traditionsreiche Wiener Klavierfirma ist aus der klassischen wie aus der Jazz-Musik nicht mehr wegzudenken, entwickelt ein neues Design und feiert ihren Geburtstag mit Musik.

Es gibt Klaviere, und dann gibt es Bösendorfer." Seit Franz Liszt, dem persönlichen Freund des Firmengründers , spielen immer mehr Interpretinnen und Interpreten klassischer Klaviermusik auf einem Bösendorfer und sparen nicht mit Lob, aber der zitierte Satz stammt nicht von einem von ihnen, sondern vom Jazzer Joe Zawinul.

175 Jahre sind es, seit Ignaz Bösendorfer, der musikalische Sohn eines Tischlermeisters, in Wien das Gewerbe des Klaviermachers anmeldete. Seine Versuche, das so genannte französische Klavier mit der "Wiener Mechanik" zu veredeln und so einen kräftigeren, volleren Klang zu erzielen, waren sehr schnell erfolgreich. Schon 1839 wurde ihm der begehrte Titel eines "k.k. Hof-Fortepianomachers" verliehen und gewann einer seiner Flügel eine Goldmedaille auf der Wiener Industrieausstellung. Nachfragen aus Ägypten, Brasilien, der Türkei und Mittelasien waren die Folge.

In österreichischer Hand

Heute fertigen die über 200 Mitarbeiter von Bösendorfer Klaviere, die in Konzertsäle, Konservatorien und Privatheime in den USA (40 Prozent), Europa und Japan (je 30 Prozent) gehen. In der 175-jährigen Firmengeschichte wurden noch keine 50.000 Flügel produziert, denn die Herstellung der noch immer handgefertigten und aus etwa 5.000 Einzelteilen bestehenden Instrumente dauert etwa ein Jahr.

1966 musste Bösendorfer an ein amerikanisches Unternehmen verkauft werden, aber zu Beginn des Vorjahres erwarb die BAWAG-P.S.K.-Gruppe die Traditionsfirma, die nun wieder zu den Aushängeschildern der österreichischen Unternehmenslandschaft gehört und etwa 500 Klaviere pro Jahr produziert.

Immer schon hat Bösendorfer auch Sondermodelle angefertigt. Bekannte Künstler wie der Ringstraßen-Architekt Theophil Hansen, Josef Hoffmann oder Hans Hollein haben neue Modelle entworfen. Aktuellstes Prunkstück ist der "Porsche-Flügel", der für den Loos-Preis nominiert wurde und derzeit in der "Designzone Looshaus" zu besichtigen ist. "Porsche-Design" durchdachte die Gestalt des Klaviers neu und verbesserte einige Funktionen. Rollen, Pedale, Notenpult und Tastenklappe wurden neu gestaltet, aber das bewährte "Innenleben", die Mechanik, ist gleich geblieben.

Konzerte zum Jubiläum

Für Wilhelm Backhaus war der Bösendorfer eine "ideale Verkörperung von Wiener Musikkultur". Durch Klavierwettbewerbe und Konzerte - etwa im legendären Bösendorfer-Saal in der Wiener Innenstadt - setzte die Firma Bösendorfer viele musikalische Impulse. Und so lässt sie natürlich auch zum 175. Geburtstag ihre Klaviere erklingen: Am 13. November um 19.30 spielt András Schiff im Großen Saal des Musikvereins Haydn, Beethoven und Schubert, am 19. November um 19.30 konzertieren Fazil Say und die Wiener Symphoniker, am 21. November um 20 Uhr ist das Oscar Peterson Quartett im Großen Saal des Musikvereins zu hören, und am 23. November um 11 Uhr findet der Jazzbrunch bei Bösendorfer mit Randy Weston statt - natürlich im Bösendorfer-Saal in der Starhemberggasse. CH

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