Zerrissener Propaganda-Held

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Er ist der personifizierte US-Patriotismus: Der 1941 erstmals im Comic in Erscheinung getretene, später zum Anachronismus gewordene Superheld Captain America feierte nach 9/11 eine Renaissance. Nun kommt seine Geschichte ins Kino: Die USA sind gerade in den Zweiten Weltkrieg eingetreten. Durch ein gewagtes Experiment wird aus einem herzensguten Schwächling (Chris Evans) ein muskelbepackter Supersoldat. Anfangs wird er nur in Propagandashows eingesetzt, doch dann wirft er sich in die Schlacht gegen einen deutschen Superschurken (Hugo Weaving), der die USA und das Dritte Reich gleichermaßen unterjochen möchte. Wer Comicverfilmungen mag, dem kann "Captain America - The First Avenger“ nur empfohlen werden. Ein Superheldenfilm in historischen Kostümen - das ist sehr charmant, auch wenn Design und Frisuren nicht hundertprozentig stimmen. Der Film spielt auch damit, dass der Superheld ursprünglich nur eine Propagandafigur war. Leider bleiben die Nebenfiguren blass. Und auch Captain Americas Zerrissenheit zwischen martialischer Physis und sensibler Psyche hätte mehr Raum verdient.

Captain America

USA 2011. Regie: Joe Johnston. Mit Chris Evans, Hayley Atwell, Hugo Weaving, Stanley Tucci. Universal. 123 Min

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