Zwei Gesangskarrieren mit Umwegen

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„Tomasz Konieczny ist ein phänomenaler Alberich, stimmlich herausragend, darstellerisch brillant“ – so konnte man im Mai 2009 in einer Kritik über den im polnischen Aód´z geborenen Bassbariton anlässlich eines Auftritts an der Wiener Staatsoper lesen. Nur ein Jahr zuvor hatte der Sänger im Wiener Haus am Ring in der gleichen Partie in der Neuproduktion von Wagners monumentalem „Ring des Nibelungen“ debütiert, und gleich mit diesem Einstand war er als herausragender Künstler von Publikum und Presse triumphal gefeiert worden. Zum Sängerberuf ist der 1972 geborene Tomasz Konieczny erst über Umwege gekommen; in seiner Heimatstadt hat er zuerst Schauspiel gelernt. Gesang hat er in Warschau und Dresden studiert, 1997 in Posen als Opernsänger debütiert, und war von 2002 bis 2006 am Nationaltheater Mannheim engagiert, wo er mit dem Arnold-Petersen-Preis eine besondere Auszeichnung für talentierte Nachwuchskünstler erhielt. Seit 2006 gehört Tomasz Konieczny zum Ensemble der Deutschen Oper am Rhein und ist mittlerweile Gast an vielen bedeutenden Bühnen – vor allem im Wagner-Fach, einem von ihm geliebten und geschätzten Repertoire-Bereich.

Alberich und Donner

Während seiner Mannheimer Jahre gehörte zu den Kollegen von Tomasz Konieczny der aus dem deutschen St. Georgen im Schwarzwald stammende Markus Eiche – auch er ein Künstler, dessen erstes Berufsziel nicht der Sängerberuf war: der Bariton hat zuerst einmal Elektrotechnik studiert und diese Ausbildung auch als Diplomingenieur abgeschlossen. Dann ist aber der Gesang zum Mittelpunkt seines beruflichen Lebens geworden. Ab 2001 war Markus Eiche am Mannheimer Nationaltheater tätig, und seit 2007 ist er Ensemblemitglied der Wiener Staatsoper; Gastspiele haben ihn aber auch an die Scala, nach Berlin und Dresden sowie zu den Salzburger und Bayreuther Festspielen geführt. „Markus Eiche ist ein ebenso kultivierter wie intensiver Fürst Jeletzki“, „er glänzt mit baritonaler Eleganz“ – hieß es im Oktober 2007 in Kritiken, als der Sänger kurzfristig in der „Pique Dame“-Premiere der Staatsoper eingesprungen war. An diesem Haus hat er seither seine Vielseitigkeit im lyrischen Bariton-Fach unter Beweis gestellt – in einem Repertoire von Mozart bis Puccini, von Donizetti bis Korngold und von Wagner bis Massenet und Richard Strauss. In der „Rheingold“-Produktion der Staatsoper sind sich übrigens auch die ehemaligen Mannheimer Kollegen wiederbegegnet: Eiche singt dort den Donner – „mit schönem virilem Timbre, technisch ausgezeichnet“, wie ihm eine Rezension bestätigte.

Opernwerkstatt mit T. Konieczny und M. Eiche

21. März 2010, 11 Uhr, ORF KulturCafé.

in Kooperation mit der FURCHE

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