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Zu Lebensbeginn

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Themen wie Empfängnisverhütung, Genmanipulation, In-vitro-Befruchtung oder Abtreibung sind heute aktueller denn je und viele Menschen stehen angesichts der „grenzenlosen" Möglichkeiten der modernen Medizin vor der schwerwie genden Frage, wie sie ihrer Verantwortung gegenüber dem beginnenden menschlichen lieben gerecht werden können. In seinem neuen Buch greift der Innsbrucker Moraltheologe Hans Botter die ethi sehen Fragen am Lebensbeginn auf und liefert, ausgehend von den wichtigsten humanwissenschaftlichen Aspekten, einen knappen Überblick über theologische Entscheidungskriterien und kirchliche Lehraussagen. Für und Wider der künstlichen Befruchtung oder der Empfängnisverhütung stellt Rotter in einer - auch ohne wissenschaftliche Vorbildung - leicht verständlichen Sprache dar.

Remerkenswert ist dabei, daß Rotter auch beim Thema Abtreibung eine äußerst differenzierte Sichtweise an den Tag legt und neben einer deutlichen Ablehnung der Abtreibung wiederholt auf die Situation der Mutter verweist, die durch eine Schwangerschaft bisweilen „in größte Schwierigkeiten geraten" kann. In diesem Fall sei es zynisch, für die Situation der Frau kein Verständnis zu haben und zu meinen, „es sei selbstverständlich, daß sie die größten Opfer auf sich nehmen muß". Dabei bricht Rotter eine Lanze für kirchliche Reratungsstellen, die sich entschieden für den Schutz menschlichen Lebens einsetzen, ohne schwangere Frauen unter Druck zu setzen.

Einen ähnlich ausgewogenen Standpunkt nimmt der Moraltheologe auch in der Frage der Gentechnik ein, indem er einerseits auf mögliche Gefahren und bedenkliche Entwicklungen hinweist, andererseits aber auch den Nutzen der Gentechnik im medizinischen und landwirtschaftlichen Rereich würdigt. Damit legt Rotter ein wertvolles und leicht verständliches Nachschlagewerk und eine ausgewogene Diskussionsgrundlage für alle vor, die mit den Fragen am Reginn des menschlichen Lebens konfrontiert sind.

VERANTWORTUNG FÜR DAS LEBEN.

Ethische Fragen am Lebensbeginn. Von Hans Rotter.

Tyrolia Verlag, Innsbruck 1991. 96 Seiten, Brosen., öS 144,-

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