Im September waren um 16,3 Prozent mehr Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen arbeitslos als im Vorjahr, bei Menschen ohne Handicap waren es "nur" plus 8,9 Prozent. Behindertenanwalt Erwin Buchinger fordert deshalb, diese Personen endlich als eigene arbeitsmarktpolitische Zielgruppe (wie Ältere) zu definieren und dafür ein adäquates Budget bereitzustellen. Es brauche auch weitere Qualifizierungsmaßnahmen. Ein gelockerter Kündigungsschutz und eine geringe Erhöhung der Ausgleichstaxe für Unternehmen, die je 25 Dienstnehmer nicht einen "begünstigt Behinderten" beschäftigen, hätten nicht ausgereicht. Helene Jarmer, Behindertensprecherin der Grünen, fordert neben einer deutlichen Erhöhung der Ausgleichstaxe (derzeit 248 bis 370 Euro monatlich) auch finanzielle Anreize und mehr Öffentlichkeitsarbeit: "Menschen mit Behinderungen werden meist unterschätzt", ist sie überzeugt.
