Du herrliche Zeit von Wesen

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Advent, du Eigenzeit und Gegenzeit. Du mit deinem Gegenlicht, das in die Sehnsucht scheint und in jedes Vergebliche, wo es sei. Advent, du heraufdämmerndes, größer Werdendes als! Du herrliche Zeit von Wesen, du Zeit eines heiligen Versprechens, einer Wortwerdung von Anbeginn und WiederSinn. Warte-, Schweige-und Rufzeit aus aller Ungetröstetheit dieser Welt, die an sich selbst verloren geht aus narzisstischer Selbstermächtigung von Menschen und Unmenschen, die Geschäftsmodelle von kranker Ermächtigung entwickelt haben ohne Rücksicht auf Verluste und ohne den Mut zu der Frage nach dem Grund und der Zulassung der Kritik, ob diesem allen Wahrhaftigkeit innewohnt und Würde.

Advent, du AberZeit mit deinem "Siehe", stellst Dich vor die Spiegel der Selbstgefälligen und derer, die sich selbst nicht sehen wollen, weil sie alles Ansehen verloren haben und immer oder auf einmal ein Niemand sind: alt, hungrig, krank, fremd, allein oder aus all den anderen zufälligen Lebensumständen, derer wir gewahr werden im Handumdrehen, noch bevor einer sich fragen könnte: Wie komme ich dazu?

"Das Schwere wird aufflügeln aus dem Schatten heraus", sagt Carola Moosbach adventlich.

Es ist das tröstende Licht, das die Räume der Vernichtungen ausfüllen wird mit Erkenntnis und mit neuester Tiefe, mit einer Worttiefe aus dem Herzergreifenden, dem einzig Wahren, das Im Anfang galt und immer gilt, weil es nun der "neuen Unsichtbarkeit"(Ilija Trojanow) das Recht auf Sichtbarkeit eingesteht und es veranlasst in Behutsamkeit und Zartmut, deren ein Mensch befähigt wird, wenn er die Wahrheit sieht und sie glaubt im Gegenlicht dieses ganz und gar guten Menschen, aus Gott geboren vor aller Zeit, der die Ankunft der Gerechtigkeit dieser Erde bedeutet: "Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer"!

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