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Mark Zergara, Sprecher des unicef-Kinderhilfswerks in Genf, über Kinderhandel in Südostasien vor und nach dem Tsunami.

Die Furche: Wieviele bestätigte Fälle von Kinderhandel nach der Tsunami-Katastrophe gibt es?

Mark Zergara: Es gibt sehr wenige bestätigte Vorfälle, ein, maximal zwei, das heißt aber nicht, dass es nicht passiert, denn die Flut hat viele Kinder schutzlos zurückgelassen.

Die Furche: Das Thema beherrschte die Schlagzeilen - hat die Öffentlichkeit überreagiert?

Zergara: Vor dieser Katastrophe hat niemand auf jene gehört, die schon seit Jahren auf den Kinderhandel in Südostasien aufmerksam machen. Mit dem Medieninteresse für die Region ist nun auch der Kinderhandel ins Scheinwerferlicht gerückt. Es geht uns nicht darum, die Leute zu verängstigen. Wir sagen aber: Seid vorsichtig, Kinderhandel hat es vor dem Tsunami schon gegeben, und die Flut hat diese Gefahr für Kinder noch größer gemacht.

Die Furche: Haben die Regierungen richtig reagiert?

Zergara: Es war hilfreich, dass Indonesien die Grenzen von Aceh für Unter-16-Jährige gesperrt hat und in Sri Lanka das Adoptionsrecht verschärft wurde. Durch das Medieninteresse sind jetzt auch Hilfsorganisationen und Polizei gegenüber dieser Gefahr besonders sensibel.

Die Furche: Wie steht unicef zu internationalen Adoptionen?

Zergara: Wir sind nicht generell gegen internationale Adoptionen, wir sind gegen vorschnelle und unmittelbar auf einen derartigen Notfall hin vorgenommene Adoptionen. WM

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