Saddam Hussein: Vom Euphrat an die Wolga?

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Der irakische Sonderbotschafter in Moskau, Abbas Khalaf Kunfuth, hat gegenüber der Furche das Gerücht dementiert, der irakische Staatschef Saddam Hussein würde sich nach einem politischen Zufluchtsort umsehen. Der französischen Tageszeitung Liberation zufolge hat Hussein bereits seinen Sohn ausgesandt, um in Moskau die Umstände für ein Asyl zu klären.

"Das ist eine gänzlich unbegründete Lüge, die der US-Geheimdienst im Rahmen seiner psychologischen Kriegsführung in die Welt gesetzt hat", widerspricht Kunfuth vehement: "Amerika will seinen Wunsch als Realität verkaufen. Für uns ist das zum Lachen." Der Botschafter beteuerte, er kenne seinen Präsidenten: "Er ist ein tapferer Mann des Volkes, aus einer Bauernfamilie. Für solche Menschen ist die Macht kein Selbstzweck. Um die Macht fürchtet er nicht, und was das Leben betrifft, so sind wir Moslems Fatalisten. Wir fürchten nicht um das Leben, das uns Allah gegeben hat, besonders wenn wir es zum Schutz unseres Landes hergeben."

Was gab den Anstoß, dass Hussein jetzt doch recht schnell und unerwartet den UN-Waffeninspektionen zugestimmt hat, wollte die Furche noch wissen. "Das ist politische Flexibilität", antwortete der Botschafter, "mit dem Ziel, Amerika den letzten Trumpf für einen Einmarsch wegzunehmen und der ganzen Welt zu zeigen, dass der Irak als zivilisiertes Land zu einem politischen Dialog bereit ist, während Amerika zum Krieg gegen ein armes und souveränes Land aufruft." Eduard Steiner

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