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Studienwahl: Die Logik des Mißlingens

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Die Maturafeier liegt schon weit zurück, ebenso die Maturareise. Die verlängerten Ferien neigen sich dem Ende zu. Jetzt wird studiert. Aber was? Einige wußten schon immer, was sie werden wollen. Anderen dagegen fällt diese Entscheidung extrem schwer. Sich einen systematischen Überblick über alle Studienrichtungen, Berufsaussichten und -möglichkeiten zu verschaffen, ist unmöglich.

Manche orientieren sich an den Berufen im familiären Umfeld oder an der Studienwahl von Freunden. Viele besuchen Studienberatungen. Das erfordert jedoch die Vorentscheidung, worin man sich beraten läßt. Andere wieder lassen sich bei ihrer Wahl von Emotionen leiten. Es ist daher nicht verwunderlich, daß Studienrichtungen wie Sinologie, Kulturtechnik oder Judaistik weniger oft inskribiert werden als Medizin, Jus oder Psychologie.

Doch nicht so selten folgt der Entscheidung die Enttäuschung: Inhalte und Anforderungen des gewählten Studiums entsprechen nicht den Erwartungen der Studierenden und/oder die Berufsaussichten sind hoffnungslos. Konsequenzen sind Studienwechsel, Studienabbruch, Arbeitslosigkeit oder Unzufriedenheit im Beruf.

Gibt es überhaupt die Möglichkeit, frustrierende Fehlentscheidungen bei der Studienwahl zu vermeiden oder wenigstens zu verringern?

Dieter Dörner, der in seinem Buch „Die Logik des Mißlingens" aufzeigt, daß wir komplexen Handlungssituationen, wie sie Studien- und Berufsentscheidung darstellen, nur mangelhaft gewachsen sind, konnte ebenfalls belegen, daß strategisches Denken erlernbar ist, von Studierenden wie Begierenden.

Letztere könnten zum Beispiel diesen Entscheidungsprozeß der Studienanfänger durch gesetzlich akzeptierte Flexibilität und Durchlässigkeit zwischen verschiedenen Studienrichtungen unterstützen.

Die Autorin

lehrt Psychologie an den Universitäten Graz und Wien.

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