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Aus dem alten Wien

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N'icht nur in Nostalgie schwelgen können Besucher der kleinen Schau mit Postkarten Fritz Schönpflugs (1873-1951) im Otto-Wagner-Pavillon am Wiener Karlsplatz. Aus den Schätzen des Historischen Museums der Stadt Wien stammen die Darstellungen von Volkstypen aus der k. u. k. Monarchie, die karikierend, aber niemals wirklich bösartig sind.

Männer (mehr) und Frauen (weniger) werden „auf die Schaufel genommen": als Soldaten (im Manöver, bei der Musterung, als Offiziere, als Matrosen), sie kämpfen als Flieger oder Automobilisten mit den Tücken der Technik.

Sie langweilen sich als Mitglieder

der „vornehmen Gesellschaft", sie besuchen Pferderennen, sie gehen auf die Jagd.

Auch bei Fiakern, Stubenmädchen, subalternen Beamten oder böhmischen Köchinnen, bei grantelnden Billardspielern und dem das familiäre Bad genießenden Ehemann schildert Schönpflug, immer irgendwie liebevoll, Schwächen und Nöte.

Er zeichnet damit im Grund genommen ein Stück Alltagsgeschichte, eine Welt, die es so nicht mehr gibt.

Und wenn unter dem Titel „Musikkapellen" Werkelmänner, Hofmusikanten, Heurigenmusiker, eine Militär- und eine Damenkapelle zu sehen sind, ahnt man, warum es in der Vergangenheit um den Musikernachwuchs besser bestellt war als heute.

(Bis 27. Oktober)

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