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Die Farbe Blau

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Bis 14. September 1976 ist eine Gemeinschaftsausstellung von 15 Künstlerinnen in der „werk-stätte für kunst im leben” in Müllendorf im Burgenland (Nähe Eisenstadt), Fabrikstraße 8, zu sehen, die unter dem gemeinsamen Titel „Weibsbilder: ,die Farbe Blau'” steht. Die Initiatorin und Gastgeberin Ilse Hirschmann hat eine kleine, aber hochkarätige Sammlung von Bildern und Objekten zusammengetragen, die-auch wenn man sich dagegen anfangs wehrt - durchaus etwas Weibliches ausstrahlen: Anmut, Feinner-vigkeit, hochgradig unprätentiös und kaum gewollt modern, dafür gradlinig und durchaus wahrhaftig; eine Eigenschaft, die man bei Bildender Kunst ganz selten anspricht.

Daß den Werken die Gemeinsamkeit der Farbe Blau anhaftet, mag ein Zufall sein, entbehrt aber nicht eines starken Beizes. Die übersichtliche Aufstellung bringt heterogene Stile und Themen miteinander in Verbindung; das personelle Band war wohl die persönliche Verknüpfung von jeder der einzelnen Künstlerinnen mit Ilse Hirschmann, die selbst einen ganz wesentlichen künstlerischen Beitrag mit ihrem Diptychon leistet. Der Bogen spannt sich indes von Meditationsbildern bis zu Keramikobjekten und Bildern mit konventionellen Inhalten.

Die Herkunft der Künstlerinnen ist Ostösterreich, aber auch Deutschland und die Slowakei, auch burgenländi-sche Künstlerinnen sind exponiert vertreten. Die Wohnorte und Assoziationen der ausstellenden Frauen reichen aber auch weit aus der mitteleuropäischen Kultur hinaus und vermitteln viele geistige und sinnliche Begegnungen mit Nicht-Alltäglichem. Erstaunlich wie sich dennoch ein gemeinsamer innerer Ton durch die so verschiedenen Kunstwerke zieht. Eine Ausstellung, die nicht lauthals auf den Besucher einstürzt, sondern einen Weg nach innen weist, Bilder von der Welt, wie Frauen diese Welt und darin sich selbst sehen („Weibsbilder”!).

Überaus sehenswert!

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