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Englischer Wandschmuck

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Die kleine „Galerie Fuchs” hat sich sommersüber weder von Hitzewellen noch vom irregulären Frösteln bewegen lassen, ihre Läden zu schließen. Ein Jahr lang besteht sie jetzt — das verpflichtet. Sie selbst zu anhaltenden ‘Beweisen ihrer Vitalität, das Publikum aber zum Entschluß, den Weg durch die Millöckergasse nicht länger als einen Umweg zu empfinden. Die jetzige Ausstellung druckgraphischer Blätter aus England nämlich, hat nicht über besonders regen Besuch zu klagen. Das ausgelegte Schulheft, seltsamer Ersatz eines Gästebuches, enthält nicht viel mehr als 100 Namen …

Die gezeigten Objekte selbst sind nobler, angenehmer Wandschmuck, kaum mehr. Im Stil allesamt ein. wenig „born yesterday”. Am besten gefiel noch „The Feast”, von Bartolomeo dos Santos, neben dem züngelnden, espressiven Blatt „Landscape”, von Anthony Cross. Schöne, wenn auch nicht sehr erregende Farbkombinationen zeigt Patrick Heron („Green Night”). Amüsant anzusehen: „Conversation Pieces”, von Edward Hugh. In der kleinen Kollektion befinden sich jedoch auch recht schwächlich Arbeiten, etwa von Michael Rothenstein „Whijg Boat”.

Insgesanft’Wfirde wohl kein Menü der englischen Druckgrap von heute vermittelt, höchstens ein GabelbiJW9° didefinierbaren Geschmacks. Man verläßt die Grflrie Fuchs nicht recht glücklich, wobei angemerkt zu werden verdient, daß. das neben der Tür aufgestellte, nicht eigens bezeichnete Tableau, ein Spiralnebel aus Weiß, Grau und Rosa, die gesunkene Stimmung noch um einige Grade drückt.

Ermutigender wirkte schon die Ankündigung des Kustos, daß in wenigen Wochen graphische Blätter der besten jungen österreichischen Künstler in Mappen vorhanden sein werden. Lehmden, Hundertwasser, Fuchs haben bereits Arbeiten deponiert. Es wäre zu wünschen, daß sich dann auch Käufer einstellen. Denn auf die Dauer wird das Bestehen der Galerie nur zu sichern sein, wenn der Umsatz der Einsatz belohnt.

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