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"Die Herzogin von Langeais": Kein Happy-End für Herzogin Antoinette und Napoleons General. Honoré de Balzac à la Jaques Rivette.

Frankreich zur Zeit der Restauration Anfang des 19. Jahrhunderts. Der französische General Armand de Montriveau (Guillaume Depardieu) war Schüler von Napoléon Bonaparte und ist jetzt ein Kriegsheld. Als er auf die verheiratete Herzogin Antoinette de Langeais trifft, verliebt er sich unsterblich in sie. Seine Liebe scheint erwidert. Die Herzogin ist von dem General sehr angetan, lädt ihn regelmäßig zu sich ein, um von seinen Abenteuern zu hören. Doch statt einer heimlichen Liebesgeschichte entwickelt sich zwischen den Protagonisten ein Spiel aus Sehnsucht, Nähe und Abweisung. Die aus dem reichen Adel der Restauration stammende Herzogin stürzt sich in das oberflächliche, feudale Gesellschaftsleben. Dem ernsten, nachdenklichen General bricht sie das Herz, seine Rache ist bitter. Als die Herzogin begreift, was sie mit dem General verloren hat, ist das tragische Ende kaum noch abzuwenden.

Hoffnung kommt in "Die Herzogin von Langeais" nie wirklich auf. Das Leiden der Protagonisten erschlägt jede Stimmung, die über düstere Winternächte hinaus will: Jacques Rivette, 79-jähriger Altmeister der Nouvelle Vague, verfilmt hier bereits zum dritten Mal eine Romanvorlage von Honoré de Balzac. Guillaume Depardieu, Sohn von Gérard Depardieu, trägt nach einem Motorradunfall eine Beinprothese. Das Hinken, der finstere Blick und die feste, schwerfällige Statur verleihen seiner Darstellung des Generals eine gespenstische Authentizität. Jeanne Balibar als Herzogin besticht durch die kokette Ausstrahlung. Rivette kann auch in den anderen Rollen - Michel Piccoli, Barbet Schroeder und Bulle Ogier - auf Altvordere des französischen Kinos setzen.

DIE HERZOGIN VON LANGEAIS

Ne touchez pas la hache

F 2007. Regie: Jacques Rivette. Mit Jeanne Balibar, Guillaume Depardieu. Verleih: Stadtkino. 137 Min.

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