Stephan Hermlins 1948 erschienene Anthologie bringt erstmals ausschließlich von Schwarzen verfasste Lyrik aus den USA nach Deutschland – ein kühnes Unterfangen in der Nachkriegszeit.
Das iranische Regieduo Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha verwebt persönliche Sehnsüchte mit politischem Kommentar: ein Film über ein Frauenleben in einem repressiven Regime – und über die Liebe im Alter.
Cecilia Bartoli sorgte für ein umjubeltes Saisonfinale an der Staatsoper, die eine weitere Spielstätte für ein Kinder- und Jugendprogramm eröffnen wird.
Julia Jost belichtet in ihrem Debütroman "Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht" den problematischen Umgang mit der Vergangenheit und dessen Folgen, die noch weit in die Gegenwart hineinreichen.
Joachim A. Lang fiktionalisiert im Film "Führer und Verführer" das Verhältnis von Joseph Goebbels und Adolf Hitler und will zugleich nah an der Schoa-Historie bleiben. Das kann nicht gutgehen.
Das neue Bilderbuch von Sarah Michaela Orlovský und Michael Roher begeistert mit einer kreativen Zugreise voller bunter Figuren. Die Geschichte entfaltet sich über detailreiche Illustrationen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene faszinieren.
Alte Märchen und viel Fantasie, dazu aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz und Handysucht: Die Inszenierungen von Nina Blum sollen Lust machen, danach auch (wieder) einmal das Original zu lesen.
Wolf von Niebelschütz blieb nach dem Zweiten Weltkrieg ein Außenseiter, indem er historische Romane schrieb. Während andere Autoren sich mit dem Nationalsozialismus auseinandersetzten, huldigte er der barocken Opulenz.
Anlässlich seines hundertsten Geburstags widmet sich die österreichische Schriftstellervereinigung den Schicksalen ihrer Gleichgesinnten zur Zeit des Nationalsozialismus.
FURCHE Filmkritiken
Festival-Hits - und alle relevanten, in Österreich gezeigten Filme.
In Richard Linklaters Gaunerkomödie mimt ein vermeintlicher Auftragskiller am Tag den Professor für Moralphilosophie. Köstliches – und ganz und gar nicht seichtes – Sommerkino.
Unbeschreibliches Elend auf der einen und aufkommende Lebenslust auf der anderen Seite: Im Wiener Leopold Museum wird bis Herbst eine umfassende Präsentation zur Neuen Sachlichkeit gezeigt.
Anfangs kritisch beäugt, hat sich das Nonseum im Weinviertel zum Tourismusmagneten gemausert. Das Prinzip der „Technologieoffenheit“ wird hier besonders hintersinnig ausgelebt. Ein Besuch zum 30-Jahr-Jubiläum.
Mit „Endlich Wienerlieder" bekennt sich Der Nino aus Wien offen zu einem Genre, dem der Pop lange mit Skepsis gegenübergestanden ist. Aber seit etwa 2010 ist das Wienerlied ein selbstverständlich respektierter Bestandteil hiesigen Pop-Schaffens.