Yasmina Rezas neuer Roman „Serge“ handelt von einer Familie auf der Suche nach sich selbst – eine feinsinnige Mischung aus Melancholie und Komik, die Absurditäten des Alltags offenlegt.
Vor einem Jahr ist der Lyriker SAID überraschend gestorben. Nun sind seine Erinnerungen an die Kindheit erschienen, kurze Prosastücke, die auch iranische Geschichte erzählen.
Sie ist Urbild menschlicher Behausung und dient bereits seit Jahrhunderten als Objekt architekturhistorischer, philosophischer wie literarischer Betrachtungen: die Hütte.
„Man kann Müttern nicht trauen“: Andrea Roedig hat ein wichtiges Buch geschrieben: über die eigene Mutter, über eine Generation von Frauen und gegen so manchen Familienmythos.
In „Kyung“ tastet sich Eva Maria Leuenberger in einer schwebend gehaltenen Spurensuche an künstlerische und biografische Stationen einer 1982 ermordeten koreanischen Avantgardekünstlerin heran.
Hanna Engelmeier nähert sich in einem Essayband dem „Trost“. 2022 erhielt sie dafür den Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg. Eine theologische Rezension.
Hinausgelesen: Ursula Krechels Essay „Die Öffnung einer Grube: vom Träumen in Diktaturen“, der nun auch in ihrem Sammelband „Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen.“ im Verlag Jung und Jung erschienen ist.
Wie geht es jemandem, der als Kind oder Jugendlicher aus einem Kriegsgebiet kommt? „Dazwischen: Wir“, der neue Jugendroman von Julya Rabinowich, greift wichtige Themen auf und ist erschütternd aktuell.
Wie Trauer ein Familiengefüge durchrütteln kann, aber letztendlich Potential für Neues in sich birgt, zeigt Friederike Gösweiner in ihrem zweiten Roman „Regenbogenweiß“.
Reinhard Kaiser-Mühleckers neuer Roman „Wilderer“ ist erneut im oft archaisch anmutenden Milieu der österreichischen Provinz angesiedelt. Er bietet ein Wiedersehen mit Jakob Fischer, dem (Anti-)Helden aus „Fremde Seele, dunkler Wald“.
Auch in ihrem neuen Erzählband bleibt die russische Schriftstellerin Ljudmila Ulitzkaja ihrem zentralen Thema treu – der literarischen Bearbeitung dessen, was man normales Leben nennt, geschildert aus der Perspektive von Frauen.
Für ihre Übersetzung von Cécile Wajsbrots Roman „Nevermore“ wurde Anne Weber mit dem Leipziger Buchpreis ausgezeichnet. „Tal der Herrlichkeiten“ zeigt sie als großartige Schriftstellerin.
Seit 2015 findet in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur die Reihe „WERK.GÄNGE“ statt, die Brigitte Schwens-Harrant leitet. 18 Gespräche sind nun in einem Buch nachzulesen.
„Die deutschsprachige Literaturlandschaft ist diverser geworden, was mit demografischen Entwicklungen, aber auch mit einem zunehmenden gesellschaftlichen Druck zu tun hat“, schreibt
Veronika Schuchter in ihrem einleitenden Essay. Die anregende Vielfältigkeit zeigt sich auch in unterschiedlichen Genres. Lyrik, Essays und bildende Kunst sorgen für Lesegenuss und Denkanstoß zugleich.
"Dass jedes Volk, und sei es das größte und gescheiteste, in sehr traurige Verhältnisse geraten kann, wenn seine Umsicht und Aufmerksamkeit nur einen Augenblick nachlässt“, weiß Bora Ćosić. Mehr als 30 Romane, Erzähl- und Essaybände hat er verfasst. Am 5. April feiert er seinen 90. Geburtstag.
„Die rote Pyramide“ versammelt neun Erzählungen des regimekritischen russischen Schriftstellers Vladimir Sorokin. Er findet starke, neue und mitunter verstörende Bilder für seine Dystopien.
„Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“: Navid Kermanis neues Buch stellt sich den „Fragen nach Gott“ – aufbereitet für eine Zwölfjährige, lesenswert nicht nur für ein religiös unmusikalisches Publikum.
Ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen für den „Besten Film“ bei den Filmfestspielen in Venedig: Audrey Diwan hat „Das Ereignis“ von Annie Ernaux verfilmt und eine entsprechende Form gefunden.
Am 16. März erhält Karl-Markus Gauß den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. Auch sein neues „Journal“ bietet eine umfassende Kulturkritik an Österreich und der Welt.
Ein Leben, das ungeheuerlicher nicht erfunden hätte werden können. Die deutsche Autorin Julia Franck wählt für ihre neue Publikation „Welten auseinander“ einen autofiktionalen Zugang, um die Kindheit einer jungen Frau bis zu ihrem Erwachsenwerden zu beschreiben.
In seinem ein ganzes Jahrhundert umspannenden Roman „Der Feuerturm“ erzählt Catalin Dorian Florescu vor dem Hintergrund der politischen Ereignisse in Rumänien die Geschichte einer Familie.
Gedankenspiele: Clemens J. Setz’ kurzer Essay interessiert sich nicht für Wahrheit als Kampfbegriff, sondern für unerwartete und überraschende Formen dessen, wie sie sich vielleicht auch zeigen kann.
Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des nationalsozialistischen Regimes stellt in der jüngsten Gegenwartsliteratur nach wie vor eine feste thematische Konstante dar. Eva Menasse und Didi Drobna beschäftigen sich in ihren Romanen mit besonders grauenvollen Kapiteln der Vergangenheit.
Die 46. Tage der deutschsprachigen Literatur mit der Verleihung des Ingeborg-Bachmann-Preises werden vom 22. bis 26. Juni 2021 nach zwei Jahren pandemiebedingter „Spezialausgaben“ wieder vor Publikum stattfinden.
In dieser Serie stellt Anton Thuswaldner Preisträgerinnen und Preisträger aus 45 Jahren vor.
Die längst fällige Wiederentdeckung einer großartigen Autorin und erstaunlichen Persönlichkeit: Maria Lazars Werk wird seit einigen Jahren vom Verlag DVB, „Das vergessene Buch“, neu aufgelegt, zuletzt der Roman „Leben verboten!“.
Ein Roman über die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich und zugleich eine zeitlose Parabel: Thomas Arzt ist mit „Die Gegenstimme“ ein besonderes Debüt gelungen.
Makellos sollte seine Prosa sein: Vor 200 Jahren, am 12. Dezember 1821, wurde Gustave Flaubert geboren. Mit seiner realistischen Erzählkunst prägte er maßgeblich die Entwicklung des europäischen Romans.
In jungen Jahren ins Exil genötigt, wurde Gaito Gasdanow erst nach seinem Tod in seiner überragenden literarischen Bedeutung entdeckt. Nun sind erstmals einige Perlen seiner Erzählkunst in deutscher Übersetzung erschienen.
"Alles verweist auf die Vergangenheit und winkt der Zukunft zu“: Cécile Wajsbrot erzählt in ihrem neuen Roman „Nevermore“ vom Verschwinden. Doch „leben heißt, zum Horizont, zum Offenen, zur Hoffnung zu blicken."
Wie Verschwörungsmythen gebaut sind und wie sie funktionieren: Erstaunlich bekannte und erschreckend gefährliche Muster entlarvte der Semiotiker und Schriftsteller Umberto Eco in jahrzehntelanger Forschungsarbeit und zahlreichen Publikationen.
Die Pandemie beeinflusst nicht nur das Leben von Autorinnen und Autoren und den Literaturbetrieb. Sie stellt auch Fragen an das eigene Schreiben. Ein Essay – und viele Neuerscheinungen.
In seinem neuen Roman „Der Silberfuchs meiner Mutter“ geht Alois Hotschnig mit der Suche nach den Wurzeln eines Lebensbornkindes dunklen Kapiteln der österreichischen Geschichte nach.
Vor 150 Jahren geboren, vor 85 Jahren gestorben: Die italienische Erzählerin und Nobelpreisträgerin Grazia Deledda setzte ihrer archaisch geprägten Heimat Sardinien ein literarisches Denkmal.
Dass man die Familie nicht so einfach loswerden kann, auch wenn man sich räumlich entfernt, zeigt die deutsche Autorin Nadine Schneider behutsam in ihrem neuen Migrationsroman „Wohin ich immer gehe“.
Peter Henisch hat einen „Jahrhundertroman“ geschrieben: einen vielschichtigen Text über Literatur, die Unruhe erzeugt, damit man sich nicht mit dem Bestehenden zufriedengibt.
Der neue Roman der Berliner Schriftstellerin Judith Hermann erzählt von Entwurzelung und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit. Die melancholische Landschaft des Wattenmeeres bildet dafür den idealen Hintergrund.
Leopold Federmair flaniert durch die japanische Hauptstadt und hat dabei das Unscheinbare und Alltägliche im Blick. Diese Erfahrungen und Wahrnehmungen versammelt er in seinen „Tokyo Fragmenten“.
Schriftsteller wie Ōe Kenzaburō, Inoue Yasushi, Masuji Ibuse oder Wakatake Chisako zeigen im Westen wenig bekannte Facetten der japanischen Gesellschaft fernab aller Klischees auf.
In ihrem Essay „Natur und die Versuche, ihr mit Sprache beizukommen“ greift Barbara Frischmuth mit ihrem Plädoyer für den Blick auf das große Ganze ein hochaktuelles Thema auf.
Maskierungen und Mythen, Lyrik, Land und Leute: Österreichs Autorinnen und Autoren ließen vielfältige literarische Texte wachsen. Eine Sammlung zum Welttag des Buches.
„England, wie es im Buche steht“ – Elizabeth Taylors lakonisch-ironischer Roman „Mrs Palfrey im Claremont“ liegt nun erstmals in deutscher Übersetzung vor.
Natur als Projektionsfläche für Menschliches in Sepp Malls Lyrikband „Holz und Haut“. Neben Märchenmotiven und metaphorischem Wortmaterial klingt in seinen Versen auch Düsteres an.
Ian McGuires neuer Roman „Der Abstinent“, angesiedelt im Manchester des Jahres 1867, stellt die Frage, ob der Einzelne aus einer Spirale der Vergeltung ausbrechen kann.