insayif.jp - © Foto: Ian Ehm

Semier Insayif: Sinn des Sehens

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„enteigne deinen blick und schau selbst noch einmal“: Der Lyriker Semier Insayif legt neue Sichtachsen auf Bilder und Schriftlichkeit frei.

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„enteigne deinen blick und schau selbst noch einmal“: Der Lyriker Semier Insayif legt neue Sichtachsen auf Bilder und Schriftlichkeit frei.

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Viele Jahre schon ist der Autor Semier Insayif als experimenteller Grenzgänger zwischen den Kunstwelten unterwegs. Vielleicht auch deshalb, weil er sich selbst in erster Linie als Lyriker begreift. Denn das Gedicht als solches, hat er einmal in der „Gesellschaft für österreichische Literatur“ gesagt, steht mit „so vielen angrenzenden Künsten“ in einer derart engen Beziehung, dass es irgendwie „zu flirren“ beginnt. Eine eindeutige Nähe offenbart sich naturgemäß nicht nur zur Musik und zum Tanz, sondern auch zur bildenden Kunst, weil das Gedicht „eine Bewusstheit zur Fläche“ habe. Die tiefe Erkenntnis, dass sich Lyrik mit ihren Elementen Rhythmus, Tonalität oder Bild immer auch an Randzonen bewegt und über Grenzen hinaus oszilliert, habe schon lange seine Faszination für die Beschäftigung mit anderen Künsten geweckt.

In seinem 2004 erschienenen Gedichtband „libellen tänze“ hat Insayif sich in Zusammenarbeit mit dem Cellisten Martin Hornstein in einer präzisen lyrischen Kompositionsarbeit an Verbindungen zu Bachs Cellosuiten herangetastet. Seine jüngste Publikation „ungestillte blicke“ setzt sein Anliegen gewissermaßen fort, in den breiten und zugleich eng verwobenen Kosmos der Künste einzutauchen, um ineinanderfließende Grenzbereiche und Symbiosen auszuloten: „die kunst ein (amputierter) regenbogen in bla/ lau“.

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