
„Hat Luft, hat Puls, zudem eine Stimme“
Das Leben scheint dieser Tage stillzustehen. Es wäre an der Zeit, wieder einmal Lyrik zu lesen.
Das Leben scheint dieser Tage stillzustehen. Es wäre an der Zeit, wieder einmal Lyrik zu lesen.
Der krisenbedingte Stillstand des gesellschaftlichen Lebens erfordert für uns alle eine neue Form der Entschleunigung und des Innehaltens. Man konzentriert sich auf das Wesentliche. Umgemünzt auf die Literatur kann das auch eine Motivation für die Hinwendung zum Wort bedeuten. Das Schattendasein der Lyrik in unserer Zeit hat wohl auch damit zu tun, dass man in einer von Tempo und Rasanz geprägten Welt mitunter nach leicht Zugänglichem sucht. Das Kriterium der Kürze, dem eine dynamische Gesellschaft hohe Priorität einräumt, mögen Gedichte zwar erfüllen, leicht konsumierbar sind sie aber meist nicht. Immerhin braucht Lyrik Konzentration, Aufmerksamkeit und die Bereitschaft, sich auf komplexe Sprachbilder, formale Spielwiesen und Hermetik einzulassen.
Warum also Lyrik? Poetische Verdichtung eröffnet Denkräume und Wahrnehmungstopografien, in denen sich neue Zugänge zur Welt manifestieren. Gedichte stehen für Perspektivwechsel und Reflexion des Besonderen. Oft schon wurde Lyrik zum Hoffnungsanker, zum rettenden Wort in Not und Bedrängnis. Gedichte sind kostbar, ja unverzichtbar. Dass Lyrik für außergewöhnliche Register der Weltaneignung steht, zeigen auch die hier vorgestellten Werke.
Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.
In Kürze startet hier der FURCHE-Navigator.
Steigen Sie ein in die Diskurse der Vergangenheit und entdecken Sie das Wesentliche für die Gegenwart. Zu jedem Artikel finden Sie weitere Beiträge, die den Blickwinkel inhaltlich erweitern und historisch vertiefen. Dafür digitalisieren wir die FURCHE zurück bis zum Gründungsjahr 1945 - wir beginnen mit dem gesamten Content der letzten 20 Jahre Entdecken Sie hier in Kürze Texte von FURCHE-Autorinnen und -Autoren wie Friedrich Heer, Thomas Bernhard, Hilde Spiel, Kardinal König, Hubert Feichtlbauer, Elfriede Jelinek oder Josef Hader!
