Warum werden gerade in den USA so viele Menschen erschossen? Der Schriftsteller Paul Auster sucht nach Erklärungen und landet bei einer langen Geschichte der Gewalt.
Hinausgelesen: Sherko Fatahs Stefan Zweig Poetikvorlesungen „Die Fremden sind wir. Für eine Literatur in Bewegung“ bieten Einblicke in sein eigenes Schreiben, aber hinterfragen auch generell die Perspektiven der Literatur.
Die Geschichte einer Familie, die Entwicklung Englands nach 1945, das Schicksal einer Frau zu dieser Zeit und Herausforderungen der Gegenwart: Jonathan Coes jüngster Roman „Bournville“ erzählt alles zugleich.
Sabine Gruber thematisiert in ihrem jüngsten Roman die Erfahrung des Verlusts und erkundet Wege und Möglichkeiten der Trauer, der Erinnerung, des Weiterlebens und der Literatur.
Die US-amerikanische Journalistin Dorothy Thompson berichtete aus Wien und Berlin, bis sie 1934 ausgewiesen wurde. In „I Saw Hitler!" reflektierte sie 1932 Hitlers Populismus. Er ist „einer von ihnen“.
Die unselige Verbindung Hautfarbe = Charakter wurde auch durch Literatur hergestellt. Mit ihrer bereits 1983 erschienenen Erzählung „Rezitativ“ lädt Toni Morrison zu einem eindrücklichen Selbstexperiment ein.
Anna Felnhofer erhielt für ihren Text „Fische fangen“ den Deutschlandfunk-Preis. Wir bringen hier die Laudatio von Brigitte Schwens-Harrant, die die Schriftstellerin zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur (Bachmannpreis) nach Klagenfurt eingeladen hat.
A. L. Kennedys neuer Roman spannt einen Bogen von den 1980er Jahren in die Gegenwart und hält einer korrupten Politik, dem Zerfall des Gemeinwesens und der Wut nichts Geringeres als die Barmherzigkeit entgegen.
In seinen Werken erinnerte er immer wieder an den Ort, „an dem sich die verschiedenen Gesichter der Welt in einem Punkt sammeln wie zerstreute Lichtstrahlen in einem Prisma“: Sarajevo. Am 19. Mai ist der Schriftsteller Dževad Karahasan in Graz gestorben.
Sarah Kirsch gilt als eine der wichtigsten deutschen lyrischen Stimmen der Nachkriegszeit. Zunächst publizierte sie in der DDR, danach lebte sie in Tielenhemme in Schleswig-Holstein. Vor zehn Jahren, am 5. Mai 2013, starb die Dichterin in Heide.
Scheinbar verschwundene Vergangenheit und die Kraft der Fiktion: Karin Peschka führt mit ihrem neuen Roman „Dschomba“ ins Oberösterreich der 1950er und 1970er Jahre.
Sie war eine Schönheit, sie war ein Star. Vor allem aber war Susan Sontag eine ausgezeichnete Essayistin. Am 16. Jänner würde die Schriftstellerin und Regisseurin ihren 90. Geburtstag feiern.
Mit kleinen Dingen das große Gute tun: Die irische Autorin Claire Keegan thematisiert dies in ihrer dichten Erzählung „Kleine Dinge wie diese“, in der sie ein grauenhaftes Kapitel irischer Geschichte anspricht. Sie wurde damit für den Booker Prize 2022 nominiert.
Vor 90 Jahren wurde die amerikanische Schriftstellerin Sylvia Plath geboren. Ihr einziger Roman liest sich immer noch frisch, ihre Lyrik wird allzu oft vom Blick auf ihr Leben verstellt.
Für den jüngst geäußerten Vorwurf des Antisemitismus findet sich in Annie Ernauxʼ Literatur kein Beleg. Mancher ihrer politischen Aktionen fehlt aber jene Reflexion, die ihre Literatur so auszeichnet.
Ob Winnetou oder weiße Dreadlocks: Das Thema "Kulturelle Aneignung" erhitzt die Gemüter. Absurde Verbote und neue Dominanzen können nicht die Lösung sein, aber auch nicht das trotzige Beharren auf der Vorstellung von einer „reinen“ Kultur.
London, ein Tag im Juni 1923. Mrs. Dalloway kauft Blumen, am Abend wird es eine Party geben. Der Krieg ist vorbei. Oder doch nicht? Virginia Woolf schrieb mit „Mrs. Dalloway“ einen epochemachenden Roman, der 100 Jahre später noch seinesgleichen suchen kann.
Brigitte Schwens-Harrant fand zwei neue Gesellschaftsspiele: "Weltfremd" und "Kanzlertausch". Beim einen geht es um weltfremde Sätze, beim anderen um eine Schach-König-Kanzler-Figur. Eine Satire.
Bachmannpreisträgerin Ana Marwan in Kafkas Kierling, Xaver Bayer in Theodor Kramers Niederhollabrunn: Autorinnen und Autoren schreiben über literarische Erinnerungsorte in Niederösterreich.
Vor 200 Jahren, am 25. Juni 1822, starb mit E. T. A. Hoffmann ein Multitalent. Vor allem mit seinen literarischen Werken beeinflusste er nicht nur die Kunst bis heute.
Das Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten vermittelt zeitgenössische Kunst, interessiert sich für ihre existenziellen und gesellschaftsanalytischen Aspekte und den Zusammenhang mit Religion. Beheimatet ist es im historischen Minoritenkloster, das nun renoviert neu erstrahlt.
Vor einem Jahr ist der Lyriker SAID überraschend gestorben. Nun sind seine Erinnerungen an die Kindheit erschienen, kurze Prosastücke, die auch iranische Geschichte erzählen.
„Man kann Müttern nicht trauen“: Andrea Roedig hat ein wichtiges Buch geschrieben: über die eigene Mutter, über eine Generation von Frauen und gegen so manchen Familienmythos.
Wie geht es jemandem, der als Kind oder Jugendlicher aus einem Kriegsgebiet kommt? „Dazwischen: Wir“, der neue Jugendroman von Julya Rabinowich, greift wichtige Themen auf und ist erschütternd aktuell.
Hinausgelesen: Ursula Krechels Essay „Die Öffnung einer Grube: vom Träumen in Diktaturen“, der nun auch in ihrem Sammelband „Gehen. Träumen. Sehen. Unter Bäumen.“ im Verlag Jung und Jung erschienen ist.
Die Schriftstellerin und Filmemacherin Iris Blauensteiner zielt mit ihrem Roman „Atemhaut“, der in der noch nahen Vergangenheit spielt, dennoch in die Gegenwart der Arbeitswelt – und in die Welt nach der Arbeit.
"Dass jedes Volk, und sei es das größte und gescheiteste, in sehr traurige Verhältnisse geraten kann, wenn seine Umsicht und Aufmerksamkeit nur einen Augenblick nachlässt“, weiß Bora Ćosić. Mehr als 30 Romane, Erzähl- und Essaybände hat er verfasst. Am 5. April feiert er seinen 90. Geburtstag.
Ausgezeichnet mit dem Goldenen Löwen für den „Besten Film“ bei den Filmfestspielen in Venedig: Audrey Diwan hat „Das Ereignis“ von Annie Ernaux verfilmt und eine entsprechende Form gefunden.
Staunen und Erschütterung: Wer die Wirkung großer Kunst an sich erproben will, ist in der neuen Schau der Albertina richtig. "Edvard Munch. Im Dialog“ ist ein Ereignis.
Gedankenspiele: Clemens J. Setz’ kurzer Essay interessiert sich nicht für Wahrheit als Kampfbegriff, sondern für unerwartete und überraschende Formen dessen, wie sie sich vielleicht auch zeigen kann.
Verlust, Austausch, Verlagerung und Raub von Kunstwerken: All dies manifestiert sich im kollektiven Gedächtnis von Gesellschaften. Wie, das zeigen nun zwei Bände mit Bildern und Texten.
Wie Verschwörungsmythen gebaut sind und wie sie funktionieren: Erstaunlich bekannte und erschreckend gefährliche Muster entlarvte der Semiotiker und Schriftsteller Umberto Eco in jahrzehntelanger Forschungsarbeit und zahlreichen Publikationen.
Das Grazer Kulturzentrum bei den Minoriten hat zur künstlerischen Auseinandersetzung mit dem „Atem“ geladen: Mit „Neu, ATEM, neu“ wird am 12. November der renovierte Minoritensaal eröffnet.
Die Ausstellung „Die Frauen der Wiener Werkstätte“ blickt ein Jahrhundert zurück in eine Zeit, in der Frauen neue Wege wagten in der angewandten Kunst. Trotz reichlich männlicher Kritik.
Vor 75 Jahren, am 27. Juli 1946, starb mit Gertrude Stein eine Schriftstellerin, die zwar kaum gelesen wird, aber viele andere Literatinnen und Literaten des 20. Jahrhunderts beeinflusst hat.
In der neuen FURCHE: Hochzeiten in der Pandemie, interreligiöse Familien, was am Computerspiel Minecraft so fasziniert, der jüdische Trauertag Tischa beAw und neue Facetten der japanischen Literatur.
Vor 150 Jahren wurde Marcel Proust geboren. Sein siebenteiliger Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ gilt heute als Weltliteratur. Aber was sagte damals die Literaturkritik dazu?
Eine Leiter führt vom Inneren des Wiener Stephansdoms über den Südturm in den Himmel. Die Künstlerin Billi Thanner unterstreicht damit die Bauweise des Doms und setzt ein auffälliges Zeichen.
Ein lateinamerikanisches Land voll Armut und Gewalt, eine junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln: Nastasja Penzar erzählt in ihrem Roman „Yona“ das Palimpsest einer Frau und eines Landes.
Der Suhrkamp-Verlag feierte die 70 Jahre seines Bestehens. Der Band „Warum Lesen. Mindestens 24 Gründe“ versammelt lesenswerte Essays von renommierten Autorinnen und Autoren.
Persönliche Erinnerungen, Facetten einer Literaturgeschichte und Reflexionen über die Kunst der Übersetzung: Der Autor, Anglist und Übersetzer Klaus Reichert erzählt vom Scheitern am Schreiben und der Faszination an Sprache und Literatur.
Seit Jahrzehnten werden im sri-lankischen Ahungalla Kinder und Jugendliche kostenlos ausgebildet. Das Resort der „one world foundation“ wurde aber auch zum Ort für Künstlerinnen und Künstler.
In den Golf von Neapel führt Valeria Parrellas engagierter Roman „Versprechen kann ich nichts“: zu Jugendlichen in der Strafanstalt auf der Insel Nisida.
Spät wurde die französische Schriftstellerin Annie Ernaux im deutschen Sprachraum entdeckt und neu übersetzt. Auch ihr Buch „Die Scham“ zeigt, wie persönliche Erinnerung zur Quelle für kollektive Geschichte werden kann.
Ljudmila Ulitzkaja erzählt in ihrem jüngst auf Deutsch erschienenen Buch „Eine Seuche in der Stadt“ von einer Durchseuchung der besonderen Art: der totalitären Macht.
Sie gilt als Meisterin der Beschreibung menschlicher Abgründe. Vor 100 Jahren, am 19. Jänner 1921, wurde Patricia Highsmith in Fort Worth, Texas, geboren.
Asylrichter Hubert Reisner hat mit Menschen zu tun, deren Herkunftsorte er nicht aufsuchen kann. Das interessiert die Literatin Lydia Mischkulnig. Eine Begegnung.