Hollein - © Foto: APA / Herbert Neubauer

Lilli Hollein: Ein Leben mit der Kunst

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Lilli Hollein wird neue Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des MAK – Museum für angewandte Kunst Wien.

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Lilli Hollein wird neue Generaldirektorin und wissenschaftliche Geschäftsführerin des MAK – Museum für angewandte Kunst Wien.

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Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern der pandemiebedingt geschlossenen Kulturhäuser: Lilli Hollein sei die Favoritin für das Amt der Generaldirektorin und wissenschaftlichen Geschäftsführerin des MAK – Museum für angewandte Kunst Wien. Am 26. April gab Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer dies nun auch offiziell bekannt. Die Entscheidung verwundert nicht, verkörpert doch Lilli Hollein als Direktorin und Mitbegründerin der Vienna Design Week die „angewandte“ Kunst in Wien wie kaum eine andere. Kompetent, engagiert, empathisch und bestens vernetzt – so konnte man sie in ihren bisherigen Funktionen erleben. Dass sie das MAK weiter international vernetzen und dabei auch den eurozentrischen Standpunkt infrage stellen wird, ist nicht zu bezweifeln.

Hollein wurde am 21. Juli 1972 in Wien geboren, studierte Psychologie und danach an der Universität für angewandte Kunst Wien Industriedesign. Sie arbeitete auch als Fachjournalistin. Sie lernte Tulga Beyerle und Thomas Geisler während des Designstudiums kennen, gemeinsam gründeten sie die „Neigungsgruppe Design“ „als gemeinnützige und unabhängige Initiative zur Verbesserung der Wahrnehmung von Design in Österreich und von österreichischem Design im Ausland“ und die Vienna Design Week, die sie seit 2013 alleine leitet und mit der sie versucht, Wien aus der gewichtigen Tradition Richtung Zukunft zu aktivieren, als „eine Arbeit an der Stadt und für die Stadt“. Hollein versuchte stets beides: den Diskurs mit dem Fachpublikum, aber eben auch eine Vermittlung von Design, Architektur und Mode an die Öffentlichkeit: Die Erfahrungen wird sie in ihrer neuen Funktion brauchen. Denn das MAK steht auch für den Aufbruch Wiens in die Moderne, es gilt, Aufbrüche in der Gegenwart wahr- und vorzunehmen.

Ihre Tochter Ada wuchs mit der Jahresstruktur des Festivalkalenders heran, schrieb Lilli Hollein einmal. Und ihr eigenes Aufwachsen in einer liebevollen Familie, als Tochter von Helene und Hans Hollein und mit Bruder Max, sei „eine Art ‚Bootcamp‘ für den Kulturbetrieb“ gewesen. „Ich bin schon als Kind mit Design, Architektur und Kunst in Berührung gekommen, und gerade bei den Themen und Dingen, die einen faszinieren, ist etwas daran, was man nicht benennen kann – einfach eine Anziehung, wie Liebe eben.“

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