Bahn, die

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Ein schienengebundenes Verkehrssystem für den Transport oder doch eher nur ein abgestellter Waggon?

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Ein schienengebundenes Verkehrssystem für den Transport oder doch eher nur ein abgestellter Waggon?

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Etymologisch kommt die „Bahn“ vom mittelhochdeutschen „bane“, und dieses wohl aus dem Gotischen. „Banja“, das heißt „Schlag“, „Wunde“,
„Schneise im Wald“. „Schneisen im Wald“ kennen schifahrende Österreicher ihres Hobbys wegen zur Genüge, sie ermöglichen die rasche Fahrt ins Tal. Der „Schlag“ trifft Zugreisende fast bei jeder Tour durch Deutschland, wenn sie umsteigen müssen, denn der Anschluss ist schon weg oder wird nie kommen. Aus dem Umstieg wird ein Ausstieg und aus dem Ausstieg ein Einstieg: ins Auto, möglichst in einen E-Mercedes, damit die deutsche Leitkultur nicht untergeht. Die „Wunde“ hingegen, die das privatisierte deutsche Bahnmanagement in den vergangenen 30 Jahren in das mit öffentlichen Geldern finanzierte System Bahn geschlagen hat und an der nun alle Verkehrsteilnehmer bluten, ist beachtlich. Bis 2040 möchte man sie nun verbunden haben, vor allem die Fernstrecken für Manager, denn die Pendler fahren eh mit dem Auto, weil aus den Gleisen in ländlichen Regionen Radwege geworden sind, die direkt ins Museum führen. Ursprünglich als schienengebundenes Verkehrssystem für den Transport von Gütern und Personen verstanden, wurde die deutsche Bahn semantisch zum abgestellten Waggon allein, ohne Anlagen, Betrieb und ohne Fortkommen.

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