Café Käfer Bilderbuch  - © Illustration: Anna Süßbauer / Leykam Verlag

Krabbler auf dem Weg in den Frühling: Bilderbücher feiern kleinste Tiere

19451960198020002020

Wunderbar sind die beiden Bilderbücher "Café Käfer" und "Heupferdchen, hüpf!", die hier die bunte Vielfalt, dort die Entschleunigung und Achtsamkeit der kleinsten Tiere feiern.

19451960198020002020

Wunderbar sind die beiden Bilderbücher "Café Käfer" und "Heupferdchen, hüpf!", die hier die bunte Vielfalt, dort die Entschleunigung und Achtsamkeit der kleinsten Tiere feiern.

Werbung
Werbung
Werbung

Miniaturwelten sind von der Kinderliteratur schon immer mit großem Interesse in den Blick genommen worden: Die versteckten Orte in Baumhöhlen und Blumenkelchen, hinter Dielen und unter Treppen werden dabei zu Handlungsräumen, in denen die Kleinsten der Kleinen ihre Abenteuer erleben – vom Däumelinchen über die Biene Maja bis zu den Borgern oder Heinzelmännchen. Doch gerade Insekten eignen sich aufgrund ihrer Größe und Vielfalt, insbesondere aber durch ihre beträchtliche Anzahl auf besondere Weise, um eine Miniaturwelt wimmelnd zu beleben und dabei menschliche Charakterzüge zu spiegeln.

Hat sich im Animationsfilm „Antz“ noch die enervierte Ameise mit der Stimme von Woody Allen auf die Therapiecouch gelegt, war es im Insektenkrimi „Die Wanze“ von Paul Shipton ein Käfer mit dem Spitznamen Bug Muldoon, der im Hard-Boiled-Stil eines Sam Spade im Garten ermittelt und dabei immer wieder auf einen Drink in Dixies Bar vorbeigeschaut hat. Wichtigste Regel für den Insektenbesuch in Dixies Gartenbar: Was nicht auf der Speisekarte steht, wird nicht verspeist.

Zünftige Insektensause

Zu einer prekären Fresssituation dieser Art kommt es im „Café Käfer“ nur einmal: als sich nämlich die Marienkäfer futtertechnisch an jenen Läusen vergreifen wollen, die den Ameisen als Haustiere (und Honigtau-Spender) dienen. Die allgemeine Aufregung, für die auch ein Zwist zwischen (zugewandertem) Japankäfer und (heimischem) Hirschkäfer sowie Genderfragen zwischen Regenwurm und Wanze sorgen, wird von Käfer Karli, der Cafébesitzerin, mit einer kleinen Polit-Ansprache über Insektendiversität befriedet. Denn schließlich soll es im „Café Käfer“ darum gehen, die unterschiedlichsten Insektenmentalitäten zu einer zünftigen Insektensause zusammenzuführen und damit ein lebendiges Zeichen gegen die zunehmende Leere am Fuße des Menschenhauses zu setzen.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung