Schnitzler als Chronist, Altenberg als Suizidanstifter

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Die Geschichte hört sich an wie ein Schnitzler-Drama und doch war Arthur Schnitzler hier nur der Chronist von wahren Begebenheiten: Lina Loos, die junge und bildhübsche Frau des Stararchitekten Adolf Loos, hatte ein außereheliches Verhältnis. Als ihr Liebhaber Heinz Lang jedoch erkannte, dass Lina seinetwegen ihren Mann nicht verlassen wollte, beging er Selbstmord. Eine saloppe Bemerkung des Kaffeehausdichters Peter Altenberg hatte ihn dazu regelrecht getrieben. Schnitzler schrieb über diese Ereignisse das fragmentarische Stück "Das Wort", das Friedrich Schreyvogel in den siebziger Jahren vollendete. Der Kunstkritiker Hans Haider hat diese Fassung 2002 für die Festspiele Reichenau noch einmal bearbeitet.

Im Südbahnhotel Semmering, wo die Zeit seit dem Fin de Siècle stehen geblieben zu sein scheint, hat Jürgen Kaizik das Stück inszeniert. Der ORF strahlt eine Aufzeichnung des Sommertheaters aus und stellt in einem kurzen Dokumentarteil die wahren Personen hinter den Figuren des Stücks vor.

Regie führte Jürgen Kaizik. Josefstadt-Star Herbert Föttinger gibt in Reichenau den düpierten Ehemann Adolf Loos, Chris Pichler ist seine untreue Frau Lina. Ferner spielen Peter Matic, Nicholas Ofczarek, Marianne Nentwich und Cornelia Lippert.

AFFAIRE LINA LOOS.

Schauspiel von Arthur Schnitzler und Friedrich Schreyvogel, in der Bearbeitung von Hans Haider. Aufzeichnung von den Reichenauer Festspielen 2002.

Sonntag, 22. September, 23.40, ORF 2

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