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Das soeben angelaufene dreiteilige Wissensmagazin des orf mit dem durchaus neugierig (aber auch ein wenig skeptisch) stimmenden Titel Mystery (Freitag, 21.20) wird zum Mahnmal der beim orf grassierenden Orientierungslosigkeit. Der bunte Mix verschiedenster gestalterischer Elemente hinterlässt den schalen Beigeschmack, dass hier etwas zusammen gepanscht wurde.

Man nehme: Ein stilistisch an die us-Serie Charmed/Zauberhafte Hexen erinnernder Einstieg und eine auf mysteriös getrimmte Fabrikshalle, die ansatzweise die Mystery-Serie X-Faktor: Das Unfassbare (wieder-) erkennen lässt. Moderator Christoph Feurstein wirkte leider ziemlich unscheinbar und es darf bezweifelt werden, ob es ihm gelang, die Zuseher zu fesseln. Er zeigte sich zwar um Seriosität bemüht, das Gesagte verlor sich jedoch aufgrund des eklatanten Mangels an Charisma in den weitläufigen Fabrikshallen. Doch irgendwann hatte man sich durch den Schwulst hindurch bis zu den eigentlichen Beiträgen durchgekämpft.

Ein rumänisches Poltergeist-Mädchen, die Möglichkeiten der Telepathie und Ötzis Fluch beschäftigten die Reporter. Expertenaussagen, Erinnerungen und Meinungen wurden vermengt und zeichneten ein durchaus facettenreiches Bild des jeweiligen Themas. Leider verlor die an sich gute Recherche-Arbeit an Seriosität, da die Beiträge immer wieder durch Kamera-Effekte oder nachgestellte Szenen "aufgepeppt" wurden. Besonders lächerlich war die wirr kreischende, Flüche ausstoßende Großmutter des Poltergeist-Mädchens Eleonore Zugun. Der Versuch, die Sinneseindrücke einer telepathisch begabten Dame durch Nachbearbeitungstricks begreifbar zu machen, kann eigentlich nur scheitern. Dieses Mystery ist nicht am Puls der Zeit und schon gar nicht visionär. Statt Originalität recycelte Ideen.

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