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Prägnant, lebendig

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Der Gesichtsausdruck ist keineswegs melancholisch zu nennen, aber der Blick ist ernst, dem Foto-Antlitz ist Sendungsbewußtsein abzulesen. Nach dem Überblick über das malerische Schaffen des frühverstorbenen Kärntners Jean Egger (1897 - 1934) in der Österreichischen Galerie zeigt nun die Hochschule für angewandte Kunst in Wien im Heiligenkreuzerhof Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers.

Frühe Porträts, Akte - meisterhaft in den Verkürzungen, mitreißend in den Bewegungen - zeigen das handwerkliche Können. Landschaften in kräftigen Farben („Gelbes Haus”, „Landschaft” - in Pastell oder Tempera) zeigen Eggers scharfen Blick für das Wesentliche, Bäume, Sträucher gewinnen große Lebendigkeit. Auch den Aktzeichnungen geben die Pastellfarben Prägnanz, ja manchmal sogar Aggressivität („Bosa Akt”, „Akt mit blauen Beinen”).

Zunehmend beginnt Egger sich von der Annäherung an die Bealität zu lösen, beschreitet den Weg in die Abstraktion, zwei „Kompositionen”, lassen an Juan Miro, manche Frauenbildnisse an Picasso denken. Viel zu früh - im Alter von siebenunddreißig Jahren - endete diese Künstlerschaft durch Lungentuberkulose.

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