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13. De^mber

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Nach der Abhalfterung der frei gewählten Universitätsrektoren ist von den Errungenschaften des Jahres 1980 in Polen nur mehr der größere Bewegungsspielraum der Kirche übrig geblieben. Aber schon ist die Frage aufgetaucht, ob im Zug der von Jaruzelski und seinem Team zielstrebig verfolgten .^Normalisierung“ im KP-Sinn nicht auch die Kirche wieder an die Kandare genommen werden soll.

Jaruzelski hat es der Kirche zweifellos nicht verziehen, daß sie sich bei den Wahlen am 13. Oktober „verweigerte“: Alle Bischöfe und die überwältigende Mehrheit der Priester blieben den Urnen fern. Eine erste Rechnung wurde bereits präsentiert. Das offizielle Organ .JPolityka“ dachte laut darüber nach, daß es in Polen im Verhältnis zur Bevölkerungszahl zu viele Priester, .zu viele Seminaristen und zu viele Kirchenneubauten gibt.

Die Kampagne gegen sogenannte „politisierende“ Priester verschärft sich. Als nächster Schritt wird die Säuberung des Partei- und Verwaltungsapparats von bisher geduldeten „klerikalen“ Überbleibseln, sprich Kirchgängern erwartet. Der 13. Dezember, der Jahrestag des Kriegsrechts, steht wieder vor der Tür...

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