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13. Dezember

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Am 13. Dezember jährt sich zum fünften Mal der Tag der Ausrufung des Kriegsrechts in Polen. Mittlerweile ist es im Land an der Weichsel zu einer „Normalisierung“ nach Art General Jaruzelskis gekommen, im großen und ganzen wurde zur Tagesordnung übergegangen. Auch die Christen im Westen sind zur Tagesordnung übergegangen, Polen, der Aufbruch der „Solidarität“ als einer aus christlichen Wurzeln gespeisten Sozialbewegung, sind schon wieder daran, in Vergessenheit zu geraten.

„Solidarität mit Solidar-no£6“ war ein schönes Schlagwort. Aber wo ist sie geblieben, diese Solidarität mit Polen, mit dem Volk, das seine katholische Identität nicht aufgeben will?

Fünf Jahre nach der Machtergreifung General Jaruzelskis triumphiert — offensichtlich auch im Bewußtsein vieler Christen im Westen — die sogenannte Realpolitik. Die „realen Verhältnisse“ werden akzeptiert; man braucht aus der eigenen Bequemlichkeit nicht mehr aufzuschrecken beim Gedanken an die Menschen und Christen im Land an der Weichsel, die einen entschlossenen, aber gewaltlosen Kampf für Menschenwürde und Menschenrechte nach dem Bild des Evangeliums führen.

Die Gewaltlosigkeit ist heute zu Recht in den Mittelpunkt des gesellschaftspolitischen Denkens der Christen gerückt. Und doch verwundert es immer wieder, wie wenig das praktische Beispiel gelebter Gewaltlosigkeit, wie es die Christen Polens geben, im Westen gewürdigt wird.

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