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1900 — Geisteswelt

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Es ist ein notwendiges Buch: Es schildert die Geisteswelt der zerfallenden Donaumonarchie aus ungarischer Sicht; doch macht es zugleich hemmende Grenzen der Erkenntnis offenkundig.

Mit seinem Werk „Der Tod der k. u. k. Weltordnung in Wien“ steht der Historiker Endre Kiss in der Tradition von Karl Mannheims Soziologie des Wissens. Die geistigen Strömungen der Vergangenheit — Barock, Josephinismus und die philosophische Tradition des 19. Jahrhunderts — erklären ihm kulturelle Prozesse der Jahrhundertwende.

Kiss ist im besten Wortsinn Dilettant: Abgeschnitten von den zahlreichen westlichen Interpretationen des Fin de siede (und damit auch verbreiteten Klischees und Zerrbildern), erschloß er sich aus Antiquariaten und aufgelösten Privatbibliotheken ein fluktuierendes Bild, das in seiner Unbeständigkeit merkwürdig den bezeichneten impressionistischen Phänomenen ähnelt.

DER TOD DER K.U.K. WELTORDNUNG IN WIEN. Böhlau-Verlag, Wien, Köln, Graz 1986. 300 Seiten, Ln., öS 340«-.

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