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Abend in Schwarz

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(Stadttheater Klagenfurt-Künstlerhaus: „Jung, begabt und schwarz" von Lorraine Hansbur-ry) Das Theater kann es sich als Verdienst anrechnen, Robert Ne-miroffs Collage aus Szenen der jung verstorbenen Amerikanerin zur österreichischen Erstaufführung gebracht zu haben.

Was die farbige Dramatikerin im Geiste von Martin Luther King an Problemen in ihrer Welt erschaute, aufgriff und szenisch gestaltete, wurde unter der Regie von Alexander Grill in allen Räumen des Künstlerhauses aufgeführt, in die „schwarze" Mitwirkende - Schminke genügte für die Farbigen, Masken für die Weißen — das Publikum geleiten.

Bewegung und ständiger Wechsel der Stimmung, musikalischer Untermalung und Kings berühmter „Alabama-Traum" trugen zur Gestaltung der Szenen bei, in denen die Probleme der Schwarzen aufbegehrend dramatisch oder auch in zarter Lyrik von den zahlreichen und innerlich beteiligten Ensemblemitgliedern dargestellt wurden. Uber alle Nöte hinweg, denen auch heute noch coloured people ausgesetzt sind, hat sich die Hoffnung auf wachsendes Selbstbewußtsein verstärkt.

Trotz einiger Längen zeigte sich das Publikum von der Aufführung gefangen, was anhaltender Schlußbeifall unterstrich. Der Versuch, die Zuseher gleichsam direkt in die Handlung ein-zubeziehen, ist jedenfalls aufs schönste gelungen.

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