(Staatsoper, Wien; "La Boheme" von Giacomo Puccini) Ein letztes Puccini-Fest mit Ileana Cotrubas, der gefeierten rumänischen Sopra-nistin, die an allen großen Opern-häusern und bei den großen Festi-vals wie Salzburg Jahrzehnte lang Triumphe gefeiert hat. Als Mimi in "La Boheme" verabschiedete sie sich vom Wiener Publikum, zu dessen Lieblingen sie seit mehr als fünfundzwanzig Jahren zählte.
Wiens Opernpublikum hat sie als Violetta, Gilda und Amelia in "Simon Boccanegra", als Mimi, "Figaro"-Susanna, Pamina und "Giovanni"-Zerline, als Nedda im " Baj azzo ", Charlotte in "Werther", Tatjana in "Eugen Onegin", Adina im "Liebestrank", als "Rosenkava-lier"-Sophie und in mancher anderen Partie bewundert und bejubelt.
Alle, die da unter Silvio Varvisos Leitung ihre liebevoll-verhaltene Mimi hörten, ein letztes Mal ihre noble Stimmkultur und ihre prä-sente Bühnenerscheinung als Part-nerin von Luis Lima bewunderten, fragten sich, ob dieser Abschied sinnvoll war. "Man muß wissen, wann man geht", hat die Cotrubas immer gesagt. Sie wird im Anden-ken ihres Publikums als eine der Großen überleben. Und nach Wien kommt sie wahrscheinlich 1992: Um eine Ehrenmitgliedschaft der Staatsoper entgegenzunehmen.
