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Adieu, Mimi!

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Es war kein richtiger Abschied. Aber „kalt" ließ der Abend auch keinen im Wiener Staats-opem-Publikum: Jose Carreras hatte zwar abgesagt, aber Mirella Freni sang zum letzten Mal die Mimi in Giacomo Puccinis „La Boheme". Ein Fest mit Mirella. Denn so berührt kaum eine andere Mimi, so schön, mit so sanftem Piano stirbt keine andere. Und mancher im Publikum fragte sich, warum die Freni diese Partie nie wieder singen will. Denn sie hat über Jahrzehnte hinweg Maßstäbe gesetzt, hat sich ihre fulminante Phrasie-rung, ihr samtiges Timbre, ihre unvergleichliche Gesangskultur bewahrt. Wie sie Mimi singt, davon können die meisten Sopranistinnen nur träumen.

Aber die Freni ist der Inbegriff einer klugen, selbstkritischen Sängerin, die weiß, daß ihr Stimmaterial schwerer und dramatischer geworden ist. Und so wird sie sich in Hinkunft Partien wie der „Eugen Onegin"-Tatjana, der „Adrian-na Lecouvreur" oder der „Manon" widmen. Sie wird uns hoffentlich noch viele große Ereignisse bescheren!

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