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Agentenprin

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Eine Fernsehdokumentation über einen Geheimdienst ist ein Widerspruch an sich.

Entweder er ist geheim, dann können nur Behauptungen oder Gerüchte wiedergegeben werden, niemals aber harte Fakten.

Oder aber er legt auf Geheimhaltung keinen gesteigerten Wert, dann handelt es sich aber im besten Falle um eine folkloristische Unterabteilung der Fremdenverkehrszentrale eines Staates.

Da es sich bei dem israelischen Geheimdienst um ein ernst zu nehmendes Unternehmen handelt, ist davon auszugehen, daß in der Fernsehdokumentation statt Information Desinformation geboten wurde.

Mit der Punze der Absurdität versehene Dokumentationen” haben dennoch ihren Reiz. Hier wird einfach eine andere Wirklichkeit, die scheinbar nicht so an Normalität erstickt wie das eigene Leben, zumindest zu einem Zipfel sichtbar.

Die Abenteuerromantik ä la 007 hat einen entsprechend großen Markt. Erfolgsautoren und -fümer denken sich immer phantastischere Geschichten aus und bieten technische Finessen an, die den Helden unverwundbar machen.

Sie animieren zum Eintauchen in eine Traumwelt, in der Gut und Böse ihre festen Positionen haben. Befriedigt wird das Kind im Erwachsenen, die Sehnsucht nach Märchen.

Der Agent ist der Prinz. Viel prosaischer verläuft hingegen das Leben der realen Brüder von 007, die ihr Wirken keineswegs auf den staatlichen und militärischen Bereich beschränken.

Wirtschaftsspionage heißt die Spielart des schmutzigen Geschäftes, von der niemand weiß, wann sie den eigenen Arbeitsplatz erreicht.

Keinesfalls eine romantische Vorstellung.

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