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Alle Jahre wieder

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(Galerie Ulysses, Wien) Arnulf Rainers übermalte Frauenphotos: Körper in akrobatischen Verrenkungen und Posen, ineinander verschlungen, verdreht und verkrampft, starren von den Wänden der Galerie. Die Photos sind schwarz überkritzelt, teilweise hat Rainer die Konturen der Körper nachgezogen. Die Frauen stellen sich dar, scheinen wie Seiltänzerinnen oder Ballettmädchen. Ihre Gesichter sind maskenhaft unbeweglich, sind zur Fratze erstarrt und bilden einen starken Kontrast zu den ekstatischen Bewegungen der Körper.

„Gummimenschen“ nennt Rainer seine Frauen. Er meint das vieldeutig. Die Gummimenschen beherrschen nicht nur ihren Körper, sie lassen sich auch beherrschen, lassen sich einengen, lassen sich darstellen, lassen sich zur Pose stilisieren.

Diese Aussage ist nicht neu: Seit Jahren schon gefällt sich Rainer darin, mit seinen Uberma-lungen zu schockieren. Allerdings: Sein Repertoire ist begrenzt. Er muß sich wiederholen, muß sich ständig neue Gags einfallen lassen. Dadurch verliert seine Kunst an Niveau und Aussagekraft.

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