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Alte Hüte von Kishon

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Da bist Du wieder, Don Kishon- te, und rennst gegen die Windmühlen des Alltags und der Politik. Wieder brichst Du Deine Feder gegen die kleinen und großen Ungerechtigkeiten der Welt. Aber, genauso wie ich zuviel Kishon lese, was mir andere Leute und vor allem mein Hauskater wegen Vernachlässigung sehr Übelnehmen, liest Du offenbar immer mehr Erfolgsautoren, die jetzt schon etabliert sind, und deren Bücher wie die warmen Semmeln Weggehen.

Ich habe das Gefühl, daß Du unter „Neue Satiren“ manche alte Zylinder zwischen zwei Buchdeckeln neu heraüsbringst. Aber ich kann mich ja irren. Trotzdem mag ich Dich. Und Deine beste Ehefrau vor allem, möchte ich gerne einmal kennenlernen. Um sie zu fragen, wie Du das alles schaffst.

Mit allem bin ich natürlich nicht einverstanden. So mag ich Deine 128 Zeilen über das Überfremdungsproblem in den Niederlanden überhaupt nicht; Aber was soil’s, Ausländer sind wir ja irgendwie alle, auf dieser kleinen Welt, in der Du immer so verzweifelst. Kishonitis-Leidende kennen ja Dein Anliegen: Ein besseres Gedächtnis, weniger Podma- nitzky und überhaupt, ganz Israel.

Mach weiter, und mach’s gut. Als Fiedler auf dem Dach hast Du Tradition. Reich bist Du schon, glaube ich.

PARADIES NEU ZU VERMIETEN. Von Ephraim Kishon. Langen Müller Verlag, München 1979, 360 Seiten, öS 193,40.

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